Brüssel. Lage der Menschen in den fünf Hauptherkunftsländern ist prekär

Armut, Krieg und Unterdrückung – fast 220.000 Flüchtlinge haben nach Angaben des Uno-Flüchtlingshilfswerks im vergangenen Jahr die Fahrt über das Mittelmeer nach Europa gewagt. Mehr als 170.000 von ihnen gelangten nach Italien.

Aus Syrien stammt der Großteil der Flüchtlinge, 2014 waren es nach Angaben der EU-Grenzschutzagentur Frontex rund 66.700. Mindestens 220.000 Menschen hat der Bürgerkrieg im Land bis heute das Leben gekostet, Millionen sind auf der Flucht. Große Teile des Landes stehen unter Kontrolle extremistischer Gruppen wie der Terrormiliz Islamischer Staat (IS).

Das bettelarme Eritrea wird von Präsident Isaias Afwerki seit 1993 mit eiserner Faust regiert. Freie Wahlen gibt es ebenso wenig wie Gewaltenteilung, unabhängige Medien, Versammlungs- oder Religionsfreiheit. Tausende Regimekritiker sitzen im Gefängnis. Westliche Staaten werfen der Regierung Folter, Entführungen und die Ermordung von Oppositionellen vor. Nach Frontex-Angaben nahmen 2014 rund 34.300 Menschen das Risiko einer Überfahrt auf sich.

In Afghanistan liegen nach vielen Jahren Bürgerkrieg die Infrastruktur und die Wirtschaft am Boden. Der Vielvölkerstaat mit seinen zerstrittenen Volksgruppen und rivalisierenden Glaubensrichtungen zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Vier Fünftel der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, Industrie gibt es kaum.

Die rund 16 Millionen Menschen in Mali kämpfen um das tägliche Überleben. Der afrikanische Wüstenstaat gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Korruption und hohes Bevölkerungswachstum stehen der Entwicklung in dem zu mehr als 60 Prozent von Wüste bedeckten Land im Weg. Dürreperioden haben der Landwirtschaft schwer geschadet.

Zwar konnte das Militär mit internationaler Hilfe die Islamisten aus dem Norden des Landes vertreiben, doch die Sicherheitslage bleibt prekär.

Im Nordosten Nigerias führt die islamistische Terrorgruppe Boko Haram einen blutigen Feldzug zur Errichtung eines sogenannten islamischen Gottesstaats. Die Islamisten werden für viele Attentate und Angriffe verantwortlich gemacht. Tausende Menschen kamen bereits ums Leben, rund 1,5 Millionen sind in Nigeria selbst oder in Nachbarländer geflohen. Mehr als die Hälfte der 175 Millionen Einwohner lebt in extremer Armut.