Dresden.

Eine Kundgebung mit dem niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders hat der islamkritischen Pegida-Bewegung nicht den erhofften Zulauf gebracht. Nach Angaben der Polizei nahmen am Montagabend lediglich mehrere Tausend Menschen an der Kundgebung in der Dresdner Flutrinne nahe dem Messegelände teil. Die Veranstalter selbst hatten auf 30.000 Teilnehmer gehofft und bei Facebook nachdrücklich dazu aufgerufen, sich dem Protest anzuschließen.

Nachdem es um die Bewegung in den vergangenen Wochen eher ruhig geworden war, boten die Organisatoren für die nunmehr 23. Kundgebung eine ganze Reihe von Rednern in der sächsischen Hauptstadt auf. Wilders ist Gründer und Vorsitzender der rechtspopulistischen Partei für die Freiheit (PVV). Er kritisierte, die meisten Politiker und Medien verschlössen ihre Augen vor den Gefahren der Islamisierung. Zugleich kritisierte er Kanzlerin Angela Merkel für ihren Satz, der Islam gehöre zu Deutschland. Nach einer 25-minütigen Rede verließ der 51-Jährige die Bühne und wurde in einer Wagenkolonne zum Flughafen gebracht.

Die Veranstaltung gilt als wichtiger Gradmesser, ob die asylkritische Bewegung eine Zukunft hat. Parallel fand ein Sternlauf von Pegida-Gegnern statt, an dem laut Polizei bis zu 2500 Bürger teilnahmen. Bei zwei weiteren Gegenkundgebungen wurden zusammen 450 Aktivisten gezählt. Die vom Bündnis „Dresden Nazifrei“ angekündigten Blockaden blieben aus, alle Veranstaltungen verliefen weitgehend friedlich.

An den vergangenen Montagen hatten nur noch mehrere Tausend Menschen an den Pegida-Kundgebungen teilgenommen. In Spitzenzeiten mobilisierte die Bewegung rund 25.000 Anhänger. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte der sächsische Ministerpräsident Stanislaw Tillich gewarnt, fremdenfeindliche oder rassistische Ausfällen durch Redner würden nicht geduldet; es werde konsequent gegen die Veranstalter vorgegangen.