Brüssel. Insgesamt bessert sich die Lage auf dem europäischen Arbeitsmarkt aber leicht

Jeder fünfte EU-Bürger unter 25 Jahren ist arbeitslos. Dies geht aus einem am Montag in Brüssel veröffentlichten Bericht der EU-Kommission zum ersten Quartal 2014 hervor. Im Vergleich zum Vorjahr seien dies zwar rund 500.000 (1,8 Prozent) junge Arbeitslose weniger, sagte EU-Sozialkommissarin Marianne Thyssen, dennoch müssten die Mitgliedstaaten dringend in den Arbeitsmarkt investieren, damit die sogenannte Jugendgarantie eingehalten werde. Mit dieser Beschäftigungsinitiative will die EU-Kommission jungen Menschen binnen vier Monaten nach ihrem Schulabschluss oder dem Verlust ihrer Arbeit eine andere Stelle, eine Ausbildung oder einen Praktikumsplatz anbieten. Für das Förderprogramm stehen den Angaben zufolge bis 2020 jährlich rund zehn Milliarden Euro aus dem Europäischen Sozialfonds zur Verfügung.

Deutschland hat mit 7,2 Prozenteine der geringsten Arbeitslosenraten

Mit Ausnahme von Frankreich, Luxemburg und Finnland ist die Arbeitslosenrate unter Jugendlichen laut Bericht in allen Ländern gefallen. Vor allem in den von der Wirtschaftskrise betroffenen Ländern Zypern, Griechenland und Spanien, in denen rund die Hälfte der Jugendlichen zwischen 15 und 24 Jahren arbeitslos ist, fiel die Rate um mehr als drei Prozent. Deutschland hat mit 7,2 Prozent arbeitslosen Jugendlichen eine der geringsten Arbeitslosenraten in der EU. Die höchste Jugendarbeitslosigkeit gibt es in Griechenland (51,2 Prozent) und Spanien (50,7 Prozent).

EU-weit hat sich die Beschäftigung in den Mitgliedstaaten den Angaben zufolge leicht erhöht. Sie stieg demnach zwischen dem vierten Quartal 2013 und dem ersten Quartal 2014 um ein Prozent. Innerhalb der EU bleibe die Arbeitslosenquote jedoch weiterhin sehr unterschiedlich. Die niedrigsten Werte verzeichnen Deutschland (4,8 Prozent) und Österreich (5,3 Prozent), die höchsten Griechenland (26 Prozent) und Spanien (23,3 Prozent).

Allerdings haben fast vier von zehn Arbeitnehmern hierzulande im vergangenen Jahr kein Normalarbeitsverhältnis gehabt, sondern in Teilzeit gearbeitet, als Minijobber oder als Leiharbeiter. Insgesamt rund 39 Prozent seien einer sogenannten atypischen Beschäftigung nachgegangen, ergab eine Auswertung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der gewerkschaftsnahen Hans-Böck­ler-Stiftung.