Charleston. Vorfälle lösten in den USAhäufig Massenprotesteund Unruhen aus

Übergriffe und Todesschüsse von weißen Polizisten auf unbewaffnete Schwarze haben in den USA mehrmals Empörung und auch heftige Proteste ausgelöst. Beispiele:

März 2015:
Ein weißer Polizist erschießt bei Atlanta (Georgia) einen geistig verwirrten nackten Schwarzen, der an Haustüren geklopft haben soll. Laut Polizei lief er auf einen Beamten zu, der zwei Schüsse abfeuerte. Der genaue Hergang wird ermittelt.

Dezember 2014:
Ein vierfacher Familienvater wird in Phoenix (Arizona) nach einer Polizeikontrolle erschossen, weil er seine Hand nicht aus der Hosentasche nehmen wollte. Darin waren Tabletten und keine Waffe. Es kommt zu einer landesweiten Protestwelle.

November 2014: Ein weißer Polizist muss wegen tödlicher Schüsse auf einen unbewaffneten schwarzen Jugendlichen im August in Ferguson (Missouri) nicht vor Gericht. Eine Geschworenenjury sieht keine Beweise für eine Straftat, auch Bundesbehörden klagen nicht an. Der Vorfall löst schwere Unruhen aus. Später tritt der Polizeichef von Ferguson zurück – nach einem Bericht des Justizministeriums über Rassismus bei der Polizei.

Juli 2010: Nach einem milden Urteil gegen einen weißen Ex-Polizisten kommt es in Oakland (Kalifornien) zu Ausschreitungen. Der Mann hatte einen unbewaffneten Schwarzen erschossen, er wurde wegen fahrlässiger Tötung zu zwei Jahren Haft verurteilt.

November 2006: Ein unbewaffneter Schwarzer stirbt bei Schüssen der New Yorker Polizei. Er hatte nach dem Verlassen einer Bar im Auto mit Freunden einen Polizeiwagen gerammt. Drei Polizisten werden angeklagt und freigesprochen. Die Polizei zahlt eine Millionen-Entschädigung.

Februar 2000: Vier Polizisten, die einen afrikanischen Einwanderer erschossen haben, werden freigesprochen. Das Urteil der Jury aus schwarzen und weißen Schöffen ist heftig umstritten, in New York kommt es zu Ausschreitungen.