Berlin. Ex-Chef der Türkischen Gemeinde soll Geld abgehobn haben

Der frühere Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland (TGD), Kenan Kolat, hat sich wegen Untreue selbst angezeigt. Dies bestätigte der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Kolat soll mehrfach vom Konto der TGD Geld für private Zwecke abgehoben und zu einem späteren Zeitpunkt wieder eingezahlt haben. Die Barabhebungen lagen demnach zwischen 200 und 1000 Euro, Kolat soll manche einige Tage, andere acht Monate später zurückgezahlt haben, berichtete der Sender Deutschlandradio.

Die Barauszahlungen seien kurz vor dem Bundeskongress im vergangenen Jahr bekannt geworden. Kolat habe bei den Vorstandswahlen noch einmal antreten wollen. Aber sein Berliner Landesverband habe ihm das nicht erlaubt, sagt der damalige Kassenwart Hilmi Kaya Turan dem Sender. Kolat habe darum gebeten, dass man ihm die Möglichkeit gebe, seine Amtsperiode zu beenden und dann nicht mehr zu kandidieren. Kolat hatte im Mai 2014 nach neun Jahren an der Spitze der Türkischen Gemeinde auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Er führte gesundheitliche Gründe an.