Eine Maschine der Delta Airlines musste den Flug nach New York abbrechen. Israelische Elitesoldaten im Gazastreifen verletzt. Hamburger Juden und Muslime mit Friedensaktion.

Tel Aviv/Gaza. Die Bemühungen um eine Waffenruhe reißen nicht ab – doch gleichzeitig gehen die schweren Kämpfe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas unvermindert weiter. In Vorbereitung größerer Angriffe rief Israels Armee am Sonntag die Einwohner des nördlichen Gazastreifens über Flugblätter dazu auf, ihre Wohngebiete bis zum Mittag zu räumen.

Die meisten Raketen auf Israel würden aus dieser Gegend um Beit Lahia abgefeuert, erklärte der israelische Militärsprecher Peter Lerner. Auch am Sonntagmorgen gab es wieder Raketenangriffe militanter Palästinenser, unter anderem auf den internationalen Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv. Die Raketenabwehr fing die Geschosse ab, andere landeten auf unbewohntem Gebiet.

Eine Kommandoeinheit der israelischen Marine war in der Nacht an der Küste des Gazastreifens gelandet. Sie seien dort gegen Abschussrampen vorgegangen, von denen Raketen mit längerer Reichweite auf Israel abgefeuert worden seien, sagte Lerner. Vier der Soldaten seien bei Schusswechseln mit militanten Palästinensern verletzt worden, bevor die Elitetruppen sich wieder zurückzogen. Es war der erste Bodeneinsatz israelischer Truppen in der aktuellen Krise.

Bei einem Luftangriff auf das Haus des Polizeikommandeurs von Gaza waren am späten Sonnabend mindestens 18 Menschen getötet worden. Auch eine benachbarte Moschee wurde bei dem Bombardement getroffen.

Am sechsten Tag der israelischen Luftangriffe stieg die Zahl der Toten auf 163. 1085 Menschen seien seit Beginn der Offensive verletzt worden, teilte der Sprecher der örtlichen Rettungsdienste, Aschraf al-Kidra, über Twitter mit.

Der bewaffnete Arm der Hamas, die Essedin-al-Kassam-Brigaden, teilten mit, dass ein israelisches Kommando versucht habe, an einem Strand der Region Sudanjia an Land zu gehen. Dabei sei es zu Feuergefechten mit den palästinensischen Kämpfern gekommen.

Derweil wollen Juden und Muslime aus Hamburg und Umgebung am Dienstag (20.45 Uhr) gemeinsam fastenbrechen. Damit solle ein Zeichen gegen weitere Gewalt im Nahen Osten gesetzt werden, sagte Initiatorin Katharina Leithoff dem epd. Für Muslime ist momentan die Zeit des Ramadan, und auch für die Juden ist am Dienstag mit dem 17. Tammus ein Fasttag.

Geplant sind Gespräche über die Situation in Israel beziehungsweise Palästina, Friedensgebete sowie gemeinsames Fastenbrechen. Dazu sollen Speisen und Getränke mitgebracht werden. Die Liberale Jüdische Gemeinde Pinneberg und der Verein „Jung und jüdisch“ unterstützen die Aktion. Anmeldung und Informationen über den Ort per E-Mail unter katharina.leithoff@hotmail.de.