Otto Rehhagel ist auf Bitten der Kanzlerin am Montag als Mitglied einer deutschen Delegation nach Griechenland gereist. Er soll für drei Tage in Athen für die deutsch-griechische Freundschaft werben.

Berlin. „Rehakles“ auf heikler Mission: Als Zeichen der Verständigung in der Euro-Krise ist Fußballtrainer-Urgestein Otto Rehhagel am Montag als Mitglied einer deutschen Delegation nach Griechenland gereist. Der 74-Jährige soll an der Seite von Staatsekretär Hans-Joachim Fuchtel (CDU) für drei Tage in Athen für die deutsch-griechische Freundschaft werben. Rehhagel trat die Reise auf Bitten von Bundeskanzlerin Angela Merkel an.

Rehhagel soll auf der bis Donnerstag dauernden Reise dabei helfen, „die enge Verbundenheit von Deutschen und Griechen deutlich zu machen“, teilte Fuchtels Büro mit. Geplant sind Termine in Talkshows, bei Jugend-Fußballspielen, Treffen mit den Ministern für Tourismus und Inneres sowie die Eröffnung einer Berufsschule nach dem dualen Ausbildungssystem nach deutschem Vorbild. Rehhagel setze „mit seiner Beteiligung Maßstäbe für das jetzt erforderliche Engagement der Zivilgesellschaft“, sagte Fuchtel. Die Reise steht angesichts der drohenden Staatspleite im Nachbarland Zypern aber unter keinem guten Stern.

„König Otto“ hatte 2004 als Trainer der griechischen Fußball-Nationalmannschaft überraschend den EM-Titel gewonnen und wird bei den Hellenen seither verehrt. In der Bundesliga trainierte der frühere Coach von Werder Bremen, Bayern München und des 1. FC Kaiserslautern zuletzt Hertha BSC, verhinderte in der vergangenen Saison den Abstieg in die 2. Liga aber nicht.

Rehhagel hielt immer die Nähe zur Politik. Im März 2012 war er Mitglied der Bundesversammlung und beteiligte sich an den Wahlen des Bundespräsidenten.