Der Deutsch-Schotte wurde einstimmig zum Spitzenkandidaten gekürt. McAllister rief seine Partei zu einem harten aber fairen Wahlkampf auf.

Hannover. Einstimmig hat die niedersächsische CDU ihren Landeschef David McAllister als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2013 nominiert. „Lasst uns fünf weitere Jahre die erfolgreiche Arbeit fortsetzen“, sagte McAllister am Freitag auf dem Landesparteitag in Celle. Gegenkandidaten hatte es bei der Abstimmung keine gegeben, endgültig werden die Listenplätze für den Urnengang am 20. Januar 2013 auf der Landesvertreterversammlung Anfang November in Hannover vergeben.

Zuvor hatte McAllister in einer mehr als 75-minütigen Rede die 381 Delegierten und Ehrengäste, darunter Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU), zahlreiche CDU-Landesminister und FDP-Landeschef Stefan Birkner auf den Wahlkampf eingeschworen. Dabei hatte er sowohl die politische Arbeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrer schwarz-gelben Bundesregierung gelobt, als auch SPD, Grüne und Linke in Niedersachsen massiv kritisiert.

In seiner Rede stellte sich McAllister demonstrativ hinter die Politik von Merkel. Sie kämpfe “in eindrucksvoller Art und Weise für unsere Währung und die Sicherung unserer Zukunft”, sagte er. “Die Kanzlerin ist gut für Deutschland und gut für Niedersachsen”, sagte der 41-Jährige. Er selbst werde Kritik gegenüber der Kanzlerin und der Bundespartei weiterhin nur unter vier Augen vorbringen und nicht “den großen Max machen”.

Auch aktuelle Themen wie das vorläufige Scheitern der Gespräche zur Endlagersuche sowie das Betreuungsgeld sprach er an. Es ärgere ihn, mit welcher “ Respektlosigkeit und zum Teil Hochnäsigkeit„ linke Politiker über die Leistung junger Eltern in der Öffentlichkeit reden, sagte McAllister.

Insgesamt zeigte sich die CDU auf ihrem Landesparteitag in Celle wenig nervös angesichts der Wahl im Januar 2013, auch wenn die Umfragewerte derzeit wegen der schwächelnden FDP keine klare Regierungsmehrheit vorhersagen. “Außerhalb der Mate-Tee-Runden der Grünen gibt es keine fühlbare Wechselstimmung in Niedersachsen„, sagte CDU-Generalsekretär Ulf Thiele.

Der zweitägige Parteitag war am Nachmittag mit leichter Verspätung gestartet. Zum Auftakt hatte die Partei unter dem Jubel der anwesenden Delegierten das Wahlkampfvideo von Landeschef David McAllister, welches zuletzt bereits im Internet für Wirbel und auch Spott gesorgt hatte.

Das Lied "So machen wir das. Für Niedersachsen" bezeichneten mehrere YouTube- und Facebook-Nutzer als "peinlich". Allerdings gab es auch Zuspruch für das Video, in dem mit Dudelsack-Klängen auf McAllisters schottische Herkunft angespielt wird. Zudem heißt es in dem Lied: "Unser Häuptling ist ein Schotte und wir sind ein starker Clan."

Am frühen Abend soll zudem turnusmäßig der Landesvorstand neu gewählt werden. 2010 hatten beim Landesparteitag in Lingen 97 Prozent der Delegierten für McAllister gestimmt. Am Samstag wollen die Delegierten über das Regierungsprogramm diskutieren. Zum Abschluss des Parteitages wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Celle sprechen.