Berichte: Erhebliche Sicherheitsmängel bei AKWs festgestellt. Umweltminister Altmaier (CDU) will offizielle Ergebnisse abwarten.

Köln. Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) will sich vor der offiziellen Vorstellung des EU-Berichts zum sogenannten Stresstest europäischer Atomkraftwerke vorerst nicht zu den Ergebnissen äußern und warten, bis die offiziellen Ergebnisse vorliegen.

Laut einem Bericht der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „Die Welt“ weisen Europas mehr als 130 Atomreaktoren, die zu knapp 70 Anlagen in 14 Ländern gehören, erhebliche Mängel etwa bei der Erdbebensicherheit auf.

Altmaier, der nach eigenen Angaben am Montag mit NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) über die Interessen Nordrhein-Westfalens sprechen will, sagte, die Energiewende in Deutschland sei gerade dabei, „richtig Fuß zu fassen und richtig organisiert zu werden“. Er räumte aber ein, dass es noch „viele Baustellen“ gebe. Die voraussichtlich am Mittwoch vom zuständigen EU-Kommissar Günther Oettinger vorgestellten Ergebnisse des Stresstests werde er sich „sehr genau anschauen“.

Das Bundesumweltministerium sieht jedoch keine schweren Sicherheitslücken bei deutschen Atomkraftwerken. Der Sprecher von Minister Altmaier betonte in Berlin, bei den bisher bekannten Stresstests habe es für die deutschen AKW keine Beanstandungen etwa bei Kühlwasser, Stromversorgung und Notfallmaßnahmen gegeben. Zum Thema Erdbebensicherheit sagte der Sprecher: „Die Erdbebensicherheit ist bisher nicht beanstandet worden bei Kernkraftwerken in Deutschland.“

Die Stresstests zur Untersuchung der Sicherheit von Atomkraftwerken auf europäischer Ebene seien nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima von Deutschland angestoßen worden, betonte der Bundesumweltminister. „Und über die Ergebnisse werde ich jetzt mit meinen Kollegen in den betroffenen Ländern reden.“