Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden nur noch 28 Prozent für die Sozialdemokraten stimmen. Trotz des Verlustes an Wählern ist die SPD wieder mitgliederstärkste Partei Deutschlands.

Berlin. Die SPD sackt in der Wählergunst weiter ab. Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden nur noch 28 Prozent für die Sozialdemokraten stimmen und damit ein Prozentpunkt weniger als in der Vorwoche. Das ist das Ergebnis des aktuellen INSA-Meinungstrends im Auftrag der „Bild-Zeitung“ (Dienstagausgabe). Der Vorsprung der Union (unverändert 35 Prozent) ist damit auf sieben Prozentpunkte gewachsen. Grüne und Piraten bleiben der Umfrage zufolge stabil, liegen unverändert bei 14 beziehungsweise acht Prozent. Die Linke verbessert sich um einen Punkt auf sechs Prozent. FDP und Freie Wähler würden mit vier und zwei Prozent den Einzug ins Parlament verpassen. Für die Umfrage wurden zwischen dem 6. und 9. Juli 2041 Wahlberechtigte befragt.

Trotz des Verlustes im Wahltrend ist die SPD wieder mitgliederstärkste Partei Deutschlands. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ (Dienstag) gibt es zum ersten Mal seit vier Jahren wieder mehr Sozial- als Christdemokraten. Unter Berufung auf interne Aufstellungen der Parteien meldet die Zeitung, die SPD habe Ende Juni 483 226 Mitglieder gezählt, die CDU 482 951. Bei der letzten offiziellen Bekanntgabe von Zahlen lag die SPD noch 15 Mitglieder zurück.

In der Nachkriegsgeschichte hatte die SPD stets vor der CDU gelegen, erst 2008 überholten die Christ- die Sozialdemokraten. Jetzt hat die SPD den alten Zustand wiederhergestellt. Ein Grund dafür könnte der Wahlsieg von Hannelore Kraft in Nordrhein-Westfalen sein, zitiert die Zeitung eine Einschätzung aus der SPD-Zentrale. (rtr/dpa)