Der Weltklimagipfel im südafrikanischen Durban steht vor dem Abschluss. Konkrete Fortschritte zeichneten sich zuletzt nicht ab.

Durban. Die Europäische Union will zum Abschluss der UN-Klimakonferenz in Durban darauf dringen, dass der Weg zu einem Weltklimavertrag geebnet werden kann. Die EU hatte durch eine neue Allianz mit knapp 100 Entwicklungsländern am Donnerstag in der südafrikanischen Hafenstadt den Druck auf die großen Verursacher von Treibhausgasemissionen wie die USA und China erhöht. Sie sollen sich für verbindliche Minderungsziele bei der Klimaverschmutzung öffnen und einem Mandat für ein weitgehendes Abkommen zustimmen.

Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) sprach mit Blick auf das Klimabündnis von einem Appell, sich endlich zu bewegen. Beobachter rechnen mit harten Verhandlungen bis tief in die Nacht. Vertreter von 193 Staaten nehmen an der Konferenz teil, die sich am Ende im öffentlichen Plenum zu ihrem Klimaschutzbeitrag bekennen müssen.

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Im Kern geht es darum, wie es nach Auslaufen des 2012 endenden Kyoto-Protokolls weitergehen soll. Da die Industriestaaten, die sich für eine Fortsetzung von Kyoto einsetzen, nur 15 Prozent der Kohlendioxid-Ausstöße verursachen, dringt die EU darauf, dass Industrie- wie Schwellenländer einen größeren Klimaschutzbeitrag leisten. Ansonsten sei die Erderwärmung nicht auf zwei Grad zu begrenzen. Länder wie die USA fürchten Wettbewerbsnachteile bei zu starken Verpflichtungen und sperren sich bisher gegen rechtlich verbindliche Zusagen.

"Es ist sehr viel möglich, aber es können am Ende auch nur einige Mogelpackungen herauskommen“, sagte Greenpeace-Klimaexperte Martin Kaiser. Es seit weit mehr Bewegung zu spüren als 2010 vor dem Finale der UN-Klimakonferenz im mexikanischen Cancún. "Die USA sind nervös“, sagte Kaiser mit Blick auf die Klima-Allianz von EU und armen Ländern. Die EU müsse nun darauf dringen, dass es am Ende keine faulen Kompromisse in Durban gebe. Denn es bleibe keine Zeit mehr. Spätestens ab 2015 müsse der CO2-Ausstoß stark sinken, um den Klimawandel überhaupt noch kontrollieren zu können. (dpa)