Drei fast zeitgleiche Explosionen erschütterten die Finanzmetropole. Erinnerungen and die Anschläge im Jahr 2008 werden wach. Pakistan und die USA verurteilen die Taten.

Mumbai. Bei einer offenbar koordinierten Anschlagsseriev sind in der indischen Finanzmetropole Mumbai am Mittwoch mindestens 21 Menschen getötet und 113 weitere verletzt worden. Drei Explosionen ereigneten sich fast zeitgleich mitten im Berufsverkehr an besonders belebten Orten. Innenminister Palaniappan Chidambaram erklärte, die Behörden gingen von einem koordinierten Terroranschlag aus.

Die erste Detonation erschütterte nach Polizeiangaben am Abend den berühmten Juwelier-Basar, nur eine Minute später folgte eine Explosion im Geschäftsviertel Opera House. Kurz darauf explodierte ein Sprengsatz im Wohnviertel Dadar in der Innenstadt.

Auf den Straßen lagen blutverschmierte Leichen, Helfer trugen Verletzte zu Taxis. Ein Augenzeuge sagte, auf dem Juwelier-Basar seien zwei Motorräder explodiert. «Die Leute riefen 'helft mir, helft mir'», sagte der Mann dem Sender Headlines Today.

Ministerpräsident Manmohan Singh verurteilte die Anschläge und rief die Bevölkerung zur Ruhe auf. Die Behörden äußerten zunächst keine Vermutungen, wer hinter den Explosionen stecken könnte.

Indien hatte erst vor wenigen Monaten wieder Friedensgespräche mit Pakistan aufgenommen, das für die Terrorserie in Mumbai im November 2008 verantwortlich gemacht wurde. Damals hatten Bewaffnete unter anderem zwei Luxushotels gestürmt und 166 Menschen getötet.

Die Angriffe wurden einer von Pakistan aus operierenden fundamentalistischen Organisation angelastet. Die pakistanische Regierung sprach Indien kurz nach den Explosionen am Mittwoch ihr Beileid aus.

US-Präsident Barack Obama verurteilte die Anschlag als verabscheuungswürdig. Washington werde die Bemühungen Indiens unterstützen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, hieß es in einer Erklärung.

(dapd/abendblatt.de)