Anne Klein ist tot. Die parteilose frühere Berliner Familiensenatorin starb im Alter von 61 Jahren. Künast (Grüne): “Ein großer persönlicher Verlust.“

Berlin. Die frühere Berliner Familiensenatorin Anne Klein (parteilos) ist tot. Die Rechtsanwältin und Notarin starb am Ostersonnabend nach langer schwerer Krankheit in Berlin im Alter von 61 Jahren, teilte der Sprecher der Grünen-Fraktion im Abgeordnetenhaus, Matthias Schroeter, am Montag mit. Die Grünen-Fraktionschefin im Bundestag, Renate Künast, bezeichnete den Tod Kleins als einen "großen persönlichen Verlust“. Sie habe sich stets mit aller Kraft für die Rechte und Lebenssituationen besonders der Frauen eingesetzt. "Da ist sie uns allen ein Vorbild“, fügte sie hinzu.

Mit einem persönlichen Nachwuchs würdigte die Herausgeberin der Frauen-Zeitschrift "Emma“, Alice Schwarzer, die Verstorbene auf der Internetseite des Blattes. Sie sei eine kämpferische Juristin und Feministin gewesen, die in ihren zwei Jahren als Senatorin in Westberlin Pionierarbeit geleistet habe. Sie kenne Anne Klein seit mehr als 30 Jahren. Die im Saarland geborene Juristin habe es geschafft, "mit den unterschiedlichsten Menschen befreundet zu sein und war ganz und gar unberlinerisch ambivalenzfähig“.

Klein gehörte als parteilose Kandidatin für die Alternative Liste dem ersten rot-grünen Senat in Berlin 1989/1990 unter dem damaligen Regierenden Bürgermeister Walter Momper (SPD) an. Dort war sie für das Ressort Jugend-, Familie und Frauen zuständig. Sie begründete als Familiensenatorin das Referat für gleichgeschlechtliche Lebensweisen.

Nach nur zwei Jahren im Amt trat sie nach dem Bruch der Koalition zurück und beendete ihre politische Karriere. Danach arbeitete sie wieder als Familien-Anwältin und Notarin. Außerdem war sie unter anderem Präsidentin des Versorgungswerkes der Rechtsanwälte in Berlin. (dpa)