Brasilien hat ersten Hochrechnungen zufolge erstmals eine Präsidentin. Dilma Rousseff soll sich gegen Jose Serra durchgesetzt haben.

Sao Paulo. Zum ersten Mal in der Geschichte des lateinamerikanischen Landes hat Brasilien offenbar eine Frau als Staatsoberhaupt. Bei der Präsidentenwahl setzte sich den Hochrechnungen zufolge die gemäßigte Linkspolitikerin und Regierungskandidatin Dilma Rousseff in der Stichwahl gegen den konservativen Oppositionskandidaten Jose Serra durch.

Zwei Drittel der Wahlzettel sind ausgezählt. 53,2 Prozent der bisherigen gültigen Stimmen konnte die Wunschnachfolgerin von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva für sich gewinnen, wie das Oberste Wahlgericht am Sonntag mitteilte. Jose Serra, der konservative Oppositionskandidat, vereinte demnach 46,8 Prozent der Wähler auf sich.

Rousseff, die Nachfolgerin Lulas, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte, wäre die erste Frau an der Spitze des größten lateinamerikanischen Landes. Die 62-jährige Roussef würde ihm am 1. Januar nachfolgen. „Wir werden Lulas Weg weitergehen“, verkündete Rousseff bei jedem Wahlkampfauftritt. Zudem hat sie versprochen, einige lang anstehende Reformen anzupacken, deren Umsetzung bislang auch Lula nicht gelungen sind. So klagen ausländische Investoren über eine ausufernde Bürokratie und ein zu kompliziertes Steuersystem.