Premierminister und Gipfelgastgeber Stephen Harper will die G-8-Staaten zum Kampf gegen Kindersterblichkeit verpflichten.

Huntsville. Die kanadische G-8-Präsidentschaft hat auf dem Gipfel in Kanada eine milliardenschwere Initiative für mehr Entwicklungshilfe gestartet. Premierminister und Gipfelgastgeber Stephen Harper teilte am Freitag mit, sein Land werde in den nächsten fünf Jahren rund 2,75 Milliarden kanadische Dollar (2,14 Milliarden Euro) für den Kampf gegen Kinder- und Müttersterblichkeit zur Verfügung stellen. Eine Milliarde Dollar davon sind den Angaben zufolge frisches Geld, der Rest wurde bereits früher schon zugesagt.

Harper hofft, dass sich möglichst viele G-8-Partner an der sogenannten Muskoka-Initiative beteiligen und ebenfalls zusätzliches Geld zur Verfügung stellen. Benannt ist die Initiative nach der kanadischen Gemeinde Muskoka, in der das Tagungshotel des G-8-Gipfel liegt. „Wenn nicht die Länder mit den meisten Mitteln sich den dringendsten Fragen des Globus zuwenden, wer soll es sonst tun“, erklärte Harper auf dem Gipfel der acht führenden Industrienationen (G-8).

Kanada hatte den Kampf gegen Kinder- und Müttersterblichkeit zum Schwerpunkt des Gipfels erklärt. Auch Deutschland will nach Angaben aus Regierungskreisen bei dem Treffen im kanadischen Huntsville eine „weitere Steigerung unserer Leistungen“ zusagen. Eine Summe wurde zunächst aber nicht genannt.

Im Rahmen des Millennium-Gipfels der UNO aus dem Jahr 2000 waren auch die Verbesserung der Müttergesundheit und Verringerung der Kindersterblichkeit als Entwicklungsziele formuliert worden. Entwicklungshilfegruppen werfen den G-8 vor, hinter ihren eigenen Zusagen zurückzubleiben.