Die Motorenkapsel des Maschinenraums dürfe derzeit aus Sicherheitsgründen nur mit Atemschutzmaske betreten werden, weil sich dort das giftige Gas Formaldehyd entwickele. Der Raum werde etwa einmal stündlich bei Kontrollgängen betreten.

Berlin. Auf fünf Korvetten der Deutschen Marine treten im Maschinenraum giftige Gase aus. Mit dem Austausch von Dichtungen solle das Problem aber möglichst schnell behoben werden, sagte ein Marinesprecher am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. Die Motorenkapsel des Maschinenraums dürfe derzeit aus Sicherheitsgründen nur mit Atemschutzmaske betreten werden, weil sich dort das giftige Gas Formaldehyd entwickele. Der Raum werde etwa einmal stündlich bei Kontrollgängen betreten.

Diese Umstände seien am Sonntag vergangener Woche bei einer Begehung der Korvette „Braunschweig“ bekanntgeworden. Mit dabei waren Marineinspekteur Axel Schimpf, der Wehrbeauftragte Hellmut Königshaus und die SPD-Bundestagsabgeordneten Hans Peter Bartels und Karin Evers-Meyer. Dabei hätten Soldaten von dem Gasaustritt berichtet. Der Wehrbeauftragte habe jetzt eine Überprüfung eingeleitet. Das krebserregende und in höherer Konzentration giftige Formaldehyd stammt laut „Bild am Sonntag“ offenbar aus Material, das in der Isolierung der Abgassysteme eingebaut worden sei. Bei Erhitzung durch die heißen Abgase werde der Stoff freigesetzt.

Bei den fünf Schiffen des 1,2 Milliarden Euro teuren Geschwaders traten immer wieder technische Probleme auf, die den Einsatz verzögerten. Zwei Korvetten wurden 2008 in Dienst gestellt, drei werden noch erprobt. Die rund 90 Meter langen Kriegsschiffe mit einer Besatzung von etwa 60 Soldaten eignen sich vor allem für Seeraumüberwachung und Küstenschutz.

(dpa)