Der Sprecher des Außenministeriums, Liu Weimin, forderte vor Journalisten in Peking „sofortige und praktische Antworten“ auf den Friedensplan des UN-Vermittlers Kofi Annan. Damit sollten Bedingungen für eine Entspannung der Lage und eine politische Lösung in der Zukunft geschaffen werden.

Peking. China hat die syrische Regierung und die Oppositionskräfte am Dienstag erneut zur Waffenruhe und zum Rückzug ihrer Truppen aufgefordert. Der Sprecher des Außenministeriums, Liu Weimin, forderte vor Journalisten in Peking „sofortige und praktische Antworten“ auf den Friedensplan des UN-Vermittlers Kofi Annan. Damit sollten Bedingungen für eine Entspannung der Lage und eine politische Lösung in der Zukunft geschaffen werden.

Bei den Gesprächen des türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan mit der chinesischen Führung am Montag und Dienstag habe Syrien auch eine wichtige Rolle gespielt, sagte der Sprecher, ohne Details zu nennen. Wegen der Schüsse syrischer Regierungstruppen auf ein Flüchtlingslager in der Türkei brach Außenminister Ahmet Davutoglu die China-Reise ab. Er wolle noch am Dienstag heimkehren, berichtete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Der türkische Ministerpräsident warf dem syrischen Regime eine Verletzung der türkischen Staatsgrenze vor. „Das war ganz klar eine Verletzung der Grenze“, sagte Erdogan laut Anadolu in Peking. Nach seinen Gesprächen am Vortag mit Regierungschef Wen Jiabao traf der türkische Regierungschef am Dienstag mit Staats- und Parteichef Hu Jintao zusammen. Erdogan lud Hu Jintao im Juni in die Türkei ein.

Es ist der erste Besuch eines türkischen Ministerpräsidenten in China seit 27 Jahren. Zum Auftakt hatte Erdogan am Sonntag die von turkstämmigen Uiguren bewohnte nordwestchinesische Unruheregion Xinjiang besucht, ohne dass die Staatsmedien zunächst darüber berichtet hatten. Nach den blutigen Unruhen 2009 in Xinjiang gab es einen diplomatischen Streit zwischen China und der Türkei, als Erdogan der chinesischen Regierung wegen ihres Umgangs mit der muslimischen Minderheit „eine Art Völkermord“ vorgeworfen hatte.

(dpa)