Deutsche Bieter scheinen nicht mehr in der Auswahl zu sein. Interesse an Schlecker hätten nur noch zwei internationale Finanzinvestoren ohne ausgeprägte Handelskompetenz, berichteten die „Stuttgarter Nachrichten“. Die als aussichtsreicher Kandidat gehandelte Düsseldorfer Droege-Gruppe, die ein Kaufangebot für Schlecker bestätigt hatte, zähle nicht mehr zur engen Wahl.

Ehingen/Hamburg. Die osteuropäische Finanzgruppe Penta will offenbar bei der insolventen Drogeriemarktkette Schlecker einsteigen. „Wir haben ein unverbindliches Angebot eingereicht“, sagte ein Penta-Sprecher laut einem Vorab-Bericht des Hamburger Nachrichtenmagazins „Spiegel“ vom Freitag. Demnach ist der tschechisch-slowakische Investor bislang der einzig ernst zu nehmende Kandidat im Rennen um Schlecker. Allerdings wolle Penta nicht mit den Schlecker-Kindern Meike und Lars, die einen Co-Investor suchen, zusammenarbeiten, sondern ihnen allenfalls eine symbolische Beteiligung zugestehen.

Deutsche Bieter scheinen nicht mehr in der Auswahl zu sein. Interesse an Schlecker hätten nur noch zwei internationale Finanzinvestoren ohne ausgeprägte Handelskompetenz, berichteten die „Stuttgarter Nachrichten“. Die als aussichtsreicher Kandidat gehandelte Düsseldorfer Droege-Gruppe, die ein Kaufangebot für Schlecker bestätigt hatte, zähle nicht mehr zur engen Wahl. Das Angebot sei zu gering gewesen.

Penta will dem „Spiegel“ zufolge im besten Fall keine weiteren Schlecker-Filialen schließen und die verbliebenen Arbeitsplätze erhalten. Die Investitonen für die Modernisierung der 3.000 Läden könnte bei rund 90 Millionen Euro liegen. Die Website von Penta gibt für 2010 ein Gesellschaftsvermögen von 3,4 Milliarden Euro an.

Die Insolvenzverwaltung von Schlecker war zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Insolvenzverwalter Arndt Geiwitz geht davon aus, bis Pfingsten einen Käufer für Schlecker zu finden. Zuletzt hatte er von fünf ernst zu nehmenden Interessenten gesprochen.

Anfang April waren bei Schlecker 10.000 Mitarbeiter entlassen worden, in der Mehrzahl Frauen. Zuvor war die Finanzierung einer Auffanggesellschaft für die Gekündigten gescheitert. Schlecker hat noch 13.500 Beschäftigte.

(dapd)