Nordkorea sorgt mit einem geplanten Satellitenstart weiter für Unruhe. Der Ton verschärft sich. Nordkorea droht seinen Nachbarn ganz unverblümt mit Gewalt.

Seoul. Vor seinem umstrittenen Satellitenstart hat Nordkorea mit „erbarmungsloser“ Bestrafung gedroht, falls ein Land die Trägerrakete abschießen sollten. Dies werde als „Kriegsakt“ aufgefasst, hieß es am späten Donnerstagabend in einer Erklärung des nordkoreanischen Komitees für die Friedliche Wiedervereinigung Koreas. Wer den Satelliten abfange oder dessen Trümmer einsammle, werde von Nordkorea „sofort, resolut und erbarmungslos bestraft“.

Nordkorea will zum 100. Geburtstag des als Staatsgründer verehrten Kim Il Sung am 15. April einen Satelliten ins All schießen. Die USA, Japan und Südkorea sehen darin einen verdeckten Test einer militärischen Rakete, die einen Atomsprengkopf tragen könnte.

Südkorea und Japan bereiten sich auf einen Abschuss der Rakete vor, falls diese oder einzelne Teile auf ihr Staatsgebiet abzustürzen drohten. Südkoreas Präsident Lee Myung Bak rief gemeinsam mit einer Gruppe von fünf US-Kongressabgeordneten zu einer geschlossenen Reaktion der internationalen Gemeinschaft auf die Startpläne Nordkoreas auf.

Südkoreas Präsident und die US-Abgeordneten der Republikanischen Partei bekräftigten bei einem Treffen in Seoul, dass Nordkorea mit dem Raketenstart gegen eine Resolution des UN-Sicherheitsrats verstoße, wie Lees Büro mitteilte. Beide Seiten forderten „auf der Grundlage der Allianz zwischen Südkorea und den USA eine einheitliche Antwort der internationalen Gemeinschaft“.

Nordkorea hatte den USA im Februar unter anderem zugesagt, vorerst keine Atomwaffentests und Tests mit Langstreckenraketen zu unternehmen. Die USA wollten für die Zugeständnisse Nahrungsmittel an das verarmte, aber hoch aufgerüstete Nordkorea liefern. Die Abgeordneten, darunter Saxby Chambliss aus Georgia und Richard Burr aus North Carolina, waren am Freitag zu einem dreitägigen Besuch in Südkorea eingetroffen.

(dpa)