Teile der Aufgaben in Deutsch, Englisch und Mathematik werden gemeinsam erarbeitet. Auch Hamburg und Schleswig-Holstein sind dabei.

München. Ein Zentralabitur wird es in Deutschland zwar vorerst nicht geben, doch der länderübergreifende Abschluss am Gymnasium nimmt Gestalt an. 2014 werden Schüler in sechs Bundesländern erstmals gemeinsame Aufgaben in den Abiturprüfungen lösen. Für die Schulen soll dies keinen Mehraufwand bedeuten, versicherte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) in München. „Wir hoffen, dass wir damit mehr Vergleichbarkeit in den Bildungsabschlüssen innerhalb Deutschlands gewährleisten können.“

Beim länderübergreifenden Abschluss handelt es sich um gemeinsame Aufgabenteile, die in die schriftlichen Abiturprüfungen in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik eingebunden werden. Hinter dem gleichen Namen eines Bildungsabschlusses müsse auch eine gleichwertige Leistung stehen, begründete Spaenle das Vorhaben. Die sechs am länderübergreifenden Abitur beteiligten Länder sind neben Bayern auch Sachsen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

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Im Fach Deutsch wird eine der fünf schriftlichen Aufgaben von den Ländern gemeinsam erarbeitet. Nur eine davon wählt der Schüler aus. In Mathematik werden gemeinsame Aufgaben im Umfang von einem Sechstel der erreichbaren Bewertungseinheiten im bayerischen Abitur gemeinsam erarbeitet. In Englisch werden sich die bayerischen Schüler einer gemeinsamen Aufgabe im Umfang von 60 Minuten stellen, wie das Ministerium erläuterte.

Am Montag hatte Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) die Länder dazu aufgerufen, Unstimmigkeiten bei der geplanten Annäherung des Abiturs auszuräumen. Mehr Vergleichbarkeit der Abiturabschlüsse solle möglich gemacht werden. Die Kultusminister der Länder wollen das Thema heute und morgen bei ihrem Treffen in Berlin erörtern. (dpa)