Die halbamtliche Nachrichtenagentur ISNA meldete am frühen Abend (Ortszeit) unter Berufung auf den iranischen Abgeordneten Ali Adiani Rad, die Parlamentarier müssten sich vor der Abstimmung über einen entsprechenden Gesetzesentwurf noch die Meinungen von Experten einholen.

Teheran. Die iranische Entscheidung über einen Stopp sämtlicher Öllieferungen nach Europa hat sich am Sonntag zunächst verzögert. Die halbamtliche Nachrichtenagentur ISNA meldete am frühen Abend (Ortszeit) unter Berufung auf den iranischen Abgeordneten Ali Adiani Rad, die Parlamentarier müssten sich vor der Abstimmung über einen entsprechenden Gesetzesentwurf noch die Meinungen von Experten einholen. Der Leiter der nationalen Ölgesellschaft warnte im Streit mit der EU unterdessen vor einem deutlichen Preisanstieg.

Mit dem Gesetzesentwurf für einen unmittelbaren Lieferstopp reagiert Teheran auf ein Ölembargo der Europäischen Union. Diese hatte Anfang vergangener Woche einen Boykott iranischer Ölprodukte vereinbart, um das Land zum Einlenken im Atomstreit zu bewegen. Der Westen wirft dem Iran vor, die Entwicklung von Atomwaffen anzustreben. Teheran bestreitet das.

Die nationale Ölgesellschaft könne den Hahn für Europa jederzeit zudrehen, sagte dessen Leiter Ahmad Kalehban. Gleichzeitig stünden genügend andere willige Abnehmer für iranisches Öl bereit. Die amtliche Nachrichtenagentur IRNA zitierte Kalehban zudem mit einer Warnung vor einem rasanten Anstieg der Preise. Ein Barrel (rund 159 Liter) werde schon bald bis zu 150 Dollar (113 Euro) kosten, sagte er demnach. Derzeit liegt der Preis für ein Barrel bei knapp unter 100 Dollar.

(dapd).