Das Nachfolgeabkommen für den im Dezember ausgelaufenen START-I-Vertrag zur Reduzierung strategischer Waffen sei beinahe fertig.

Prag/Moskau. Der von den USA und Russland angestrebte neue atomare Abrüstungsvertrag soll in der tschechischen Hauptstadt Prag besiegelt werden. Tschechien stehe als Gastgeber bereit, sagte der Prager Außenamtssprecher Filip Kanda am Mittwoch. Das Nachfolgeabkommen für den im Dezember ausgelaufenen START-I-Vertrag zur Reduzierung strategischer Offensivwaffen sei beinahe fertig, meldete die Agentur Interfax nach Kremlangaben am Abend. Moskau bestätigte Prag als wahrscheinlichen Unterzeichnungsort. US-Präsident Barack Obama und Kremlchef Dmitri Medwedew müssten jedoch noch ein passendes Datum finden, hieß es.

Im vergangenen Jahr hatte Obama bei seiner Prager Rede für eine atomwaffenfreie Welt geworben. Daher sei die tschechische Hauptstadt ein würdiger Ort, teilte der von Interfax zitierte Kreml-Mitarbeiter mit. „Wir haben das als Verbündete mit den USA besprochen und zugestimmt“, bestätigte Prags Außenamtssprecher Kanda. Die Abrüstungsverhandlungen hatten sich wegen der genauen Wortwahl in dem Vertragstext zuletzt immer wieder hingezogen. Die Prager Wirtschaftszeitung „Hospodarske noviny“ schrieb am Mittwoch, Prag sei durch Obamas Rede vom 5. April 2009 („Welt ohne Atomwaffen“) als Symbol für einen „Neuanfang“ in den russisch- amerikanischen Beziehungen geeignet. Da Medwedew am 6. und 7. April die Slowakei besuche und am 12. April in Washington eine internationale Atom-Konferenz beginne, sei ein Termin zwischen diesen Daten wahrscheinlich, hieß es.