Der Vizekanzler irre, wenn in der Hartz-IV-Debatte von anstrengungslosem Wohlstand und spätrömischer Dekadenz spreche.

Berlin. Als „Meister der Wichtigtuerei“ hat Alt-Kanzler Helmut Schmidt (SPD) den FDP-Vorsitzenden Guido Westerwelle kritisiert. Der Vizekanzler der schwarz-gelben Koalition irre, wenn in der Hartz-IV-Debatte von anstrengungslosem Wohlstand und spätrömischer Dekadenz spreche, sagte Schmidt am Montagabend in der ARD-Sendung „Beckmann“. Niemand habe der Bevölkerung Wohlstand versprochen, für den man nicht arbeiten müsse. „Er redet gegen jemand, den es gar nicht gibt“, betonte der frühere Bundeskanzler (1974-1982). Zwar müssten sich die Deutschen etwa mit der längeren Lebensarbeitszeit auf Veränderungen einstellen. Allerdings seien das Solidarprinzip und der Wohlfahrtsstaat auch künftig unverzichtbar.