Kunstfehler will der Patientenbeauftragte Zöller künftig registrieren lassen. Die Daten sollen öffentlich zugänglich gemacht werden.

Hannover. Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller, fordert ein bundesweites Melderegister für ärztliche Behandlungsfehler. Die Daten sollten zunächst anonym ohne Nennung des Arztes erfasst werden, sagte Zöller der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“. Die Einführung eines öffentlich zugänglichen Melderegisters will er im Patientenrechtegesetz verankern, das im nächsten Jahr in Kraft treten soll. „Registrieren heißt lernen“, wird der CSU-Politiker zitiert. „Wir brauchen eine neue Fehlerkultur.“

Eine Studie der Stiftung Gesundheit hatte im vergangenen Jahr ergeben, dass fast jedem vierten Arzt einmal im Monat ein Fehler passierte, sei es bei medizinischen Diagnosen, in der Kommunikation oder bei der Verwaltung. Die Stiftung hatte 17.5000 Fragebögen an Ärzte geschickt, 985 lieferten aussagekräftige Antworten.

Der Patientenbeauftragte Zöller will sich nicht nur für ein Melderegister einsetzen, sondern auch dafür, dass ein Arzt jedem Kassenpatienten eine Rechnung ausstellt. Seit der Honorarreform sei dies ohne bürokratischen Aufwand umsetzbar. Privat abgerechnet werden solle allerdings nicht, denn dies würde bedeuten, dass der Patient auf einem Teil der Kosten sitzenbleibe.