Der Linkspolitiker kritisierte die Debatte, ob sich die Linkspartei an Regierungen beteiligen sollte oder nicht, sowie die Personalquerelen.

Saarbrücken. Bei seinem ersten öffentlichen politischen Auftritt nach seiner Krebsbehandlung hat sich der Linkspartei-Politiker Oskar Lafontaine zunächst nicht zu seiner politischen Zukunft geäußert. Vor dem Hintergrund der Personaldiskussionen in der Partei sagte Lafontaine am Dienstag in Saarbrücken laut vorab verbreitetem Redemanuskript: „Auch für die Linke gilt: Niemand ist unersetzlich.“ Derartige Debatten seien überflüssig.

Lafontaine kritisierte auch die Debatte, ob sich die Linkspartei an Regierungen beteiligen sollte oder nicht, und die jüngsten Personalquerelen, die nach seinen Worten überflüssig sind. „Dort wo Menschen zusammenarbeiten, das gilt für alle Organisationen und Parteien, gibt es Eitelkeiten, Rivalitäten und persönliche Befindlichkeiten.“

Vermutet wird, dass sich der 66-Jährige erst im Februar zu seiner Rolle äußern wird. Lafontaine hatte schon vor seiner Operation angekündigt, er werde Entscheidungen über seine politische Zukunft vom Genesungsprozess und den ärztlichen Prognosen abhängig machen.

Zuletzt sorgte Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch für Wirbel, der am Freitag den Verzicht auf sein Amt ankündigte. Er strebt nach eigenen Worten auch keinen anderen Posten in der Partei an. Bartschs Verhältnis zu Lafontaine gilt als zerrüttet. Am Dienstag wollte Lafontaine auf dem Neujahrsempfang der Linken in Saarbrücken sprechen.