Nach Auffassung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer gefährden überzogene Bemühungen um eine Privatisierung die Passagiere.

Hamburg. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat einen Börsengang der Deutschen Bahn vorläufig abgelehnt. „Solange sich die Lage an den Kapitalmärkten nicht ändert, liegt der Börsengang der Bahn auf Eis“, sagte Ramsauer dem Hamburger Abendblatt (Montag-Ausgabe). Er sei nicht bereit, „volkswirtschaftliches Vermögen zu verschleudern“, betonte er. Gegenwärtig würde der Börsenkurs nicht annähernd dem wahren Wert der Bahn entsprechen, und einen Verkauf unter Wert werde es mit ihm nicht geben.

Ramsauer wies darauf hin, dass Fehlentwicklungen bei der Privatisierung die Sicherheit von Passagieren beeinträchtigen könnten. Als Beispiel nannte er die Berliner S-Bahn. „Man hat das Unternehmen so ausgepresst, dass am Ende Achsen und Bremsen auf Verschleiß gefahren wurden“, kritisierte der Minister. „Überzogene Privatisierungsbemühungen gefährden die Passagiere.“

Ramsauer kündigte an: „Ich werde dafür sorgen, dass künftig bei der Sicherheit kein einziger Cent mehr gespart wird.“ Das Eisenbahnbundesamt führe jedes Jahr 15.000 Sicherheitskontrollen durch, hob der Minister hervor. „Ich werde alle Maßnahmen unterstützen, die Aufsicht über die Eisenbahnunternehmen weiter zu verbessern. Bei der Sicherheit gibt es keine Kompromisse.“