Wäre am Sonntag Bundestagswahl, käme Schwarz-Gelb laut ZDF-Politbarometer auf 50 Prozent. Das ist weniger als vor einer Woche.

Mainz. Gut zwei Wochen vor der Bundestagswahl ist die Mehrheit für eine schwarz-gelbe Koalition laut ZDF-Politbarometer geschrumpft. CDU/CSU und FDP verloren im Vergleich zur Vorwoche jeweils einen Punkt und kämen auf 36 beziehungsweise 14 Prozent, ermittelte die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen. Die SPD kommt demnach unverändert auf 23 Prozent, die Linke gewinnt einen Punkt auf 11 Prozent, die Grünen bleiben mit 11 Prozent unverändert. Sonstige Parteien kommen zusammen auf 5 Prozent (plus 1). Auch andere Umfragen hatten in den vergangenen Tagen eine schwindende Mehrheit für Schwarz-Gelb ergeben.

Zum Zeitpunkt der Befragung waren sich erst 56 Prozent der Befragten sicher, dass sie zur Wahl gehen und wen sie wählen wollen. Zurzeit erwarten 55 Prozent der Befragten, dass es nach der Bundestagswahl eine Regierungsmehrheit für Schwarz-Gelb geben wird. 36 Prozent bezweifeln dies, 9 Prozent hatten dazu keine Meinung. Vergangene Woche erwarteten noch 58 Prozent eine Mehrheit für Union und FDP und 35 Prozent meinten, dass es dafür nicht reichen werde (weiß nicht: 7 Prozent).



Bei der Frage, wer als Kanzler bevorzugt wird, liegt CDU-Chefin Angela Merkel weiterhin deutlich vor ihrem SPD-Herausforderer Frank- Walter Steinmeier, auch wenn sich die jeweiligen Zustimmungswerte leicht aufeinander zubewegen. Aktuell wünschen sich 61 Prozent Merkel als Regierungschefin (Sept. I: 62 Prozent) und 28 Prozent Steinmeier (Sept. I: 26 Prozent). Dabei erhält Merkel die fast uneingeschränkte Unterstützung der Unions-Anhänger (96 Prozent), von den SPD-Anhängern sprechen sich dagegen nur 66 Prozent für Steinmeier aus.


Zwar liegt Merkel auch bei der Frage nach den Eigenschaften fast durchgängig vor Steinmeier, eine relative Mehrheit der Befragten kann aber meist keinen Unterschied zwischen den beiden Kandidaten ausmachen. So halten 36 Prozent Merkel und 7 Prozent Steinmeier für glaubwürdiger, keinen Unterschied zwischen beiden sehen 51 Prozent (Rest zu 100 Prozent jeweils „weiß nicht“ oder „Kandidaten unbekannt“). Als sympathischer bezeichnen 45 Prozent der Befragten Merkel, 17 Prozent Steinmeier, kaum Unterschiede konstatieren 33 Prozent. Mehr Durchsetzungskraft bescheinigen 54 Prozent Merkel und 13 Prozent Steinmeier (kein Unterschied: 23 Prozent).


Bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze setzen 19 Prozent auf Merkel, 12 Prozent auf Steinmeier und 55 Prozent sagen „kein Unterschied“. Die Lösung der Wirtschaftsprobleme trauen 30 Prozent eher Merkel und 9 Prozent eher Steinmeier zu. Für 50 Prozent der Befragten unterscheiden sich die Kandidaten hier kaum. Einzig beim Thema Soziale Gerechtigkeit liegt Steinmeier mit 27 Prozent knapp vor Merkel mit 24 Prozent (kein Unterschied: 40 Prozent). (Für die Umfrage wurden vom 8. bis 10. September 1336 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte telefonisch befragt. Der Fehlerbereich beträgt bei einem Parteianteil von 40 Prozent rund +/- drei Prozentpunkte und bei einem Parteianteil von 10 Prozent rund +/- zwei Prozentpunkte.)