Die Grünen-Chefin attackiert die Familienministerin im Abendblatt scharf: “Reaktionäres Rollenbild à la Fünfzigerjahre“.

Hamburg. Bundesfamilienministerin Kristina Schröder (CDU) hat mit ihren jüngsten Äußerungen zum Betreuungsgeld den Zorn der Grünen auf sich gezogen. Parteichefin Claudia Roth warf Schröder im Hamburger Abendblatt (Mittwoch-Ausgabe) vor, mit dem Betreuungsgeld die Eltern „aktiv zu bekämpfen“, die ihre Kinder in die Kita schicken wollen. Es sei eine „bodenlose Unverschämtheit“, wenn Ministerin Schröder Familien, die sich dafür entscheiden, ihre Kinder in eine Kita zu schicken, als „Einheitsfamilien“ diffamiere, sagte Roth weiter. „Es zeigt nicht nur das reaktionäre Rollenbild à la Fünfzigerjahre der CDU-Familienministerin, für die die Vereinbarkeit von Kindern und Karriere offenkundig kein politisches Ziel ist.“ Deutlich werde auch, wie fern jeglicher Lebensrealität in diesem Lande Kristina Schröder sei, kritisierte Roth.

Viele Familien seien darauf angewiesen, dass beide Elternteile arbeiten gehen. Diese suchten händeringend einen Kita-Platz, betonte die Grünen-Chefin. „Ganz zu schweigen von Alleinerziehenden, die dringend auf Betreuungsmöglichkeiten angewiesen sind.“