Beim traditionellen Korrespondentendinner scherzte der US-Präsident über seinen Geburtsort und auch über seinen Vizepräsidenten.

Washington. US-Präsident Barack Obama hat beim jährlichen Dinner der Korrespondenten im Weißen Haus Sinn für Selbstironie bewiesen. Nur wenige Dinge im Leben seien schwerer zu finden und zu bewahren als Liebe – „nun ja, Liebe und eine Geburtsurkunde“, sagte Obama und spielte damit auf die Debatte um seinen Geburtsort an. Kritiker bezweifeln, dass er tatsächlich in Hawaii zur Welt kam und vermuten seinen wahren Geburtsort in Übersee, womit er nicht rechtmäßig US-Präsident sein könnte.

Obama nahm auch den Moderator der Festveranstaltung am Samstagabend aufs Korn, den Talkshow-Star Jay Leno. Leno sei der einzige, „dessen Popularität noch stärker gesunken ist als meine“, sagte Obama. Er sei froh, dass er mit seiner Rede vor dem Talkshow-Moderator dran sei, „denn wir haben alle gesehen, was passiert, wenn jemand das Zeitfenster nach Leno übernimmt“. Lenos Nachfolger als Gastgeber der Sendung „The Tonight Show“, der Komiker Conan O'Brian, war beim Fernsehpublikum durchgefallen.

Auch seinen Vizepräsidenten Joe Biden, der als Vielredner berüchtigt ist, nahm Obama auf die Schippe. "Ich war mir nicht sicher, ob ich hierher kommen sollte - Biden hat mich bequatscht", sagte er.

Die veranstaltende Medienorganisation, die 1914 gegründete Vereinigung der Korrespondenten des Weißen Hauses, hatte neben Politikern auch zahlreiche Prominente aus Unterhaltung und Sport zu dem Essen eingeladen. Unter den rund 3.000 Gästen waren Skirennfahrerin Lindsey Vonn, die Schauspieler Alec Baldwin, Michelle Pfeiffer, Michael Douglas und Dennis Quaid, Regisseur Steven Spielberg, die Popsänger Justin Bieber und die Jonas Brothers, Rocksänger Jon Bon Jovi, Exaußenminister Colin Powell, Stabschef Rahm Emmanuel und Obamas Berater David Axelrod.