Hamburg. Uni-Präsident Dieter Lenzen spricht mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider über die Qualität der Lehre in der Corona-Krise.

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Alle sprechen über die Probleme der Schulen mit Fern- beziehungsweise Hybridunterricht und der Digitalisierung. Kaum jemand redet über die Universitäten, die seit bald einem Jahr für den Publikumsverkehr gesperrt sind – und in denen der Studienbetrieb trotzdem weitergeht, als gäbe es die Pandemie gar nicht. Funktioniert Studieren auch rein digital? Oder leidet die Qualität der Lehre darunter? Darüber sprechen Lars Haider, Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, und Dieter Lenzen, Präsident der Universität Hamburg, in ihrem gemeinsamen Podcast „Wie jetzt?“.

Uni-Präsident Lenzen erwartet "Fantasie" von Lehrenden

Von Anfang an sei eins klar gewesen: „Wir wollten auf Nummer sicher gehen, was das Virus angeht, auch, wenn das mit einigen Restriktionen verbunden ist“, sagt Lenzen, der seiner Uni radikalen Abstand verordnete: „Meine persönliche Verantwortung für die Gesundheit der 60.000 Menschen an der Universität kann mir keiner abnehmen. In einer Pandemie muss die gesundheitliche Unversehrtheit im Mittelpunkt stehen.“

Er erwarte von Forschern und Lehrenden, dass sie „Fantasie genug haben, ihren Aufgaben und Rollen auch dann gerecht zu werden, wenn sie andere Wissenschaftler oder Studierende nicht mehr körperlich treffen können.“ Und auf keinen Fall seien die vergangenen Semester „verlorene Semester“ gewesen: „Es gibt erste Studien, die zeigen, dass die Notenschnitte der Studierenden sogar besser geworden sind“, so Lenzen. Die Hochschulen hätten es in Pandemiezeiten einfacher als die Schulen, weil sie keinen Erziehungs-, sondern „nur“ einen Bildungsauftrag hätten, der auch auf digitalen Wegen gut zu erfüllen sei. Außerdem habe es ja bereits vor Corona Formen des gemischten Lernens gegeben.