Hamburg. Was lesen? Literaturhaus-Chef Rainer Moritz und Abendblatt-Redakteur Thomas Andre über aktuelle Bestseller, die es in sich haben.

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„Grand Hotel Europa“ heißt dieses wunderbar-wundersame Buch, das in den Niederlanden ein Monsterhit war. Eine Art Hommage an Thomas Manns „Zauberberg“ mit einem Helden, der wie der Autor heißt: Ilja Leonard Pfeijffer. Ein Wahlitaliener, der nach einer Liebespleite – ach, Clio, wie konntest du nur! – in einem geografisch nicht exakt verorteten Hotel, dem Grand Hotel Europa, seine Wunden leckt, die zu Bruch gegangene Beziehung rekapituliert und mit eloquenten Gesprächspartnern über die für ihn wichtigsten Themen spricht: die Vergangenheitssucht des müden Europas und die Exzesse des Tourismus.

Da geht es zum Beispiel um Airbnb und die Invasion der Nutellashops in Amsterdam. Wie witzig ist dieser Roman? Wird im „Zauberberg“ eigentlich tatsächlich "gelabert"? Wie mutig ist es, heute einen solch überbordenden Roman zu schreiben? Ging der gewaltige Erzähler Ilja Leonard Pfeijffer während seiner Lesung im Literaturhaus tatsächlich auf die Toilette? Darüber sprechen die Podcaster in der neuen Folge.

Reichen Tennis und Literatur für ein gutes Next-Book-Please-Zeugnis?

Außerdem geht es um den neuen, prächtigen Erzählungsband Ralf Rothmanns. „Hotel der Schlaflosen“ ist, da sind sich Thomas Andre und Rainer Moritz einig, eine überzeugende Sammlung von Texten, die von ganz unterschiedlichen Menschen und Gegenden erzählen. Von einer dem Tod geweihten Musikerin, einem versoffenen Bestatter, einem alternden Professor, einem verwundbaren Polier; von Norddeutschland, Berlin und dem Ruhrgebiet. Rothmann ist ein Meister beider Klassen: der Langform Roman und der Kurzform Erzählung. Dieses Urteil bleibt bestehen.

Drittes Thema dieser Ausgabe ist das Debüt einer Profisportlerin. Andrea Petković wurde für ihr Memoir „Zwischen Ruhm und Ehre liegt die Nacht“ bereits viel gelobt. Ob auch Next Book Please diesem zwischen Tennis und Literatur, Karrierestress und Aufstiegswillen, Siegen und Niederlagen oszillierenden Werk ein gutes Zeugnis ausstellt, erfährt, wer den Podcast einschaltet!