Hamburg. Was lesen? Literaturhaus-Chef Rainer Moritz und Abendblatt-Redakteur Thomas Andre über aktuelle Bestseller, die es in sich haben.

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Was soll das sein? Ein Lebenshilfebuch, getarnt als Roman? In der aktuellen Folge von Next Book Please geht es um das neue Werk des Bestsellerautors Bas Kast. Dem gelang zuletzt mit „Der Ernährungskompass“ ein großer Sachbuchhit. Ist er deswegen dafür geeignet, als Verfasser eines belletristischen Titels in Erscheinung zu treten? Die Podcaster haben zu Bas Kasts „Buch eines Sommers. Werde, der du bist“ eine eindeutige Meinung.

Mit Thomas Hettche und Christine Wunnicke stehen neben Kast zwei etablierte Romanautoren im Mittelpunkt des Interesses dieser Hochgeschwindigkeitsausgabe (drei Bücher in 20 Minuten!) des Literaturpodcasts. Wunnicke und Hettche schafften es in diesem Jahr gleichermaßen ins Finale des Deutschen Buchpreises. Hettches „Herzfaden. Roman der Augsburger Puppenkiste“ erzählt auf hochliterarische Weise die Geschichte der berühmten deutschen Kulturinstitution. Ein vor allem auch sympathisches Werk, findet einer der beiden Literaturkritiker.

Ebenso literarisch erzählt Christine Wunnicke in ihrem schmalen historischen Roman „Die Dame mit der bemalten Hand“ vom Aufeinandertreffen von Morgen- und Abendland. Zwei völlig unterschiedliche Männer, die im 18. Jahrhundert auf einer Insel im Arabischen Meer landen und sich dort in skurril anmutende Dialoge verstricken: Doch, das hat was. Der Perser Musa und der aus dem Bremischen stammende Carsten Niebuhr (eine historische Person, 1733-1815), der Astronom und der Mathematiker, sind die Helden eines Stoffs, der wie ein Fiebertraum daherkommt. Ein Roman der vorglobalisierten Welt, bei dem man viel lernt. Zum Beispiel, was ein Astrolabium ist.