Hamburg. HSV-Pressesprecher Philipp Langer über das Medienumfeld in Hamburg, Thiounes Entlassung und Leistners Ausraster.

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Philipp Langer ist ein Medienprofi. Doch ein wenig aufgeregt, das musste der Pressesprecher des HSV am Montagabend offen zugeben, war er vor dem Besuch beim Abendblatt-Podcast HSV – wir müssen reden schon. „Normalerweise bereite ich die Protagonisten auf die Interviews vor, aber mich hat keiner vorbereitet“, scherzte Langer, der sich aber auch ohne Vorbereitung in den knapp 90 Minuten gut geschlagen hat.

Wie ist das Medienumfeld rund um den HSV wirklich? Ist es tatsächlich schwieriger, in einer Medienstadt wie Hamburg zu arbeiten? Und wie reagiert man als Pressesprecher, wenn der eigene Club den Trainer feuert, mit dem man sich eigentlich immer sehr gut verstanden hat? All diese Fragen beantwortete Langer, der vor dem HSV beim Fernsehsender Hamburg 1 erste Medienerfahrungen sammelte, in dem Gespräch.

HSV-Sprecher bedauert Thioune-Aus

Seit Juni 2015 ist der gebürtige Berliner beim HSV, seit Mai 2020 leitet er die Presseabteilung des Zweitligisten. „Ich muss zugeben, dass mir die Trennung von Daniel Thioune wehgetan hat. Ich fand es schade – und ich hätte es ihm sehr gegönnt, dass es funktioniert“, antwortete Langer auf die Frage, wie er mit seiner ersten Trainerentlassung umgegangen ist. Aber: „Am Ende bin ich Pressesprecher vom HSV und muss Sache und Person voneinander trennen.“

Das musste Langer auch bei seinem emotionalsten Moment, als er 2017 an der Eckfahne jubelte oder bei einem seiner schwierigsten Momente als Pressesprecher, als Toni Leistner im Pokalspiel in der vergangenen Saison bei Dynamo Dresden über den Zaun stieg und sich einen pöbelnden Fan packte. „Was macht der Toni da?“, fragte ihn damals Ex-Trainer Thioune noch auf dem Platz.

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Dass ihn die gleiche Frage bereits am Morgen nach dem Podcast einholen würde, konnte Langer am Montagabend noch nicht wissen. Dass ihm das ganze Thema Leistner auch am trainingsfreien Dienstag noch viel Arbeit bereiten würde, dürfte Langer bereits am Vorabend klar gewesen sein.