Hamburg. Oke Göttlich würdigt im Abendblatt-Podcast den verstorbenen früheren Vizepräsidenten, der die Finanzen des Kiezclubs sanierte.

Er war Topmanager bei der Deutschen Bank, Schiffsfinanzierungsexperte, Mitglied im Wirtschaftsrat der CDU, liebte Golf und wohnte in den Elbvororten. Passt jemand mit einer solchen Vita zum FC St. Pauli? Tjark Woydt hat gepasst. Der frühere Vizepräsident wurde im Verein nicht nur respektiert, er wurde geachtet und hoch geschätzt. In der neuen Folge des Abendblatt-Podcasts „Geliebt & Unvergessen“, der ab sofort abrufbar ist, erinnert Vereinspräsident Oke Göttlich im Gespräch mit Redakteurin Jule Bleyer an den im November vergangenen Jahres im Alter von 76 Jahren überraschend Verstorbenen.

„Zum Verein passen vor allen Dingen Menschen mit Herz. Und Menschen, die ein großes sozialgesellschaftliches Engagement mit sich tragen“, sagt Göttlich. Tjark Woydt habe das mitgebracht. „Er war immer mal unorthodox, auch mal störend, auch mal das jetzige Präsidium nervend“, so Göttlich. Aber er habe immer eine klare Ansprache gehabt, sei im Gespräch immer kooperativ und einbindend gewesen. „Tjark hat zugehört.“

Göttlich: „Er ist bis zum letzten Tag St. Paulianer geblieben.“

Woydt war von 2010 bis 2014 Vizepräsident und in dieser Zeit für die Finanzen des Kiezclubs zuständig – mit großen Erfolg. In allen vier Jahren konnte der Verein Gewinne machen. Auch die sehr erfolgreiche Fananleihe wurde auf seine Initiative hin ins Leben gerufen. „Durch seine Vorarbeit haben wir es geschafft, uns für im Fußball immer denkbare schlechte Zeiten ordentlich Speck anzufressen“, sagt Göttlich. Tjark Woydt sei bis zuletzt immer an seiner Seite gewesen, so Göttlich: „Wir haben uns häufig getroffen und ausgetauscht, das war mir persönlich wichtig. Er ist bis zum letzten Tag St. Paulianer geblieben.“

Von Woydts Tod zu erfahren, am Morgen der Mitgliederversammlung, sei „bewegend, traurig und erschütternd“ gewesen, erzählt Göttlich, von Gefühlen beinah übermannt. „Wir vermissen ihn sehr. Da haben wir noch eine ganze Zeit ein Päcklein mit zu tragen.“

Das Abendblatt möchte mit Erinnerungen von Weggefährten, die als Podcast dauerhaft abrufbar sind, verstorbene Hamburger würdigen. Die Folgen von „Geliebt & Unvergessen“ finden Sie unter: www.abendblatt.de/podcast.