Hamburg. Im Podcast „Das Geschlecht der Anderen“ sprechen DJ Plazebo und Rapperin Wikiriot über Deutschrapper Gzuz und Frauenhass.

Deutschrapper Gzuz bedient auf der Bühne Klischees, beschimpft Frauen und droht mit Gewalt. Fler, Cro und Co. stimmen mit ihren Liedern ein. Alles nur fürs Image? Oder spiegeln die Songtexte die Realität ab? Überschreiten die Musiker eine rote Linie? Über diese Fragen diskutieren DJ Plazebo und Rapperin Wikiriot. Im Podcast „ Das Geschlecht der Anderen“ loten sie die künstlerischen Grenzen aus.

„Das sind schwache Texte, aber jeder hat die Freiheit, sich so auszudrücken, wie er will“, sagt DJ Plazebo. Außerdem würden viele Musiker nicht selbst texten, sondern die Lieder vom Label bekommen. Das sei eine Image-Frage. Zumal der DJ Gzuz gut kenne und nie erlebt habe, dass sein Freund „jemanden schlecht behandelt“. Dessen Gerichtsakte bestätigt das Gegenteil: 2018 hat der Deutschrapper einen Strafbefehl wegen sexueller Belästigung erhalten. Bei der Frau hat er sich nie entschuldigt, wie das Magazin „Vice“ berichtet.

Anders als DJ Plazebo spricht Wikiriot von strukturellem Sexismus, der die Texte von Gzuz und anderen Deutschrappern durchzieht. Die Musiker würden den Hass auf Frauen anfachen, sich und ihren Fans damit eine eigene Realität schaffen. „Es ist Gewalt an Frauen, die gefeiert wird. Das ist nicht okay. Künstlerische Freiheit ist da vorbei, wo Diskriminierung anfängt“, sagt die Musikerin. Sie wehrt sich gegen den „Pöbelrap“ ihrer Kollegen, geht in eigenen Liedern dagegen an. Das tut sie, weil sie wegen ihres Geschlechts „super ekelhafte Situationen erlebt“. Im Podcast nennt sie Beispiele, rappt über Doppelmoral und spricht mit DJ Plazebo über „verstörende“ Textpassagen.