Die weltweite Finanzkrise hat die Regierungen in den vergangenen Wochen immer wieder zum Eingreifen gezwungen. Ein Überblick der bisherigen Hilfsmaßnahmen.

Hamburg. Die USA haben für die angeschlagene Bankenbranche ein Rettungspaket im Volumen von 700 Milliarden Dollar beschlossen. Kernidee ist, dass der Staat den Banken faule Kredite abkauft.

Großbritannien schnürte ein Hilfsprogramm mit einem Volumen von rund 500 Milliarden Pfund. Es ist aber grundsätzlich anders angelegt als das amerikanische. Für 50 Milliarden Pfund will der Staat bei acht der größten Banken einsteigen und bekommt dafür Vorzugsaktien. Die Regierung will auch Banken-Anleihen mit einem Volumen von rund 250 Milliarden Pfund garantieren. Mindestens 200 Milliarden Pfund sollen als zusätzliche Liquidität in den Markt fließen.

Island verstaatlichte zwei Banken und behält sich vor, die Kontrolle über die gesamte Bankenbranche zu übernehmen.

In Deutschland musste die Bundesregierung eine Bürgschaft über 26,5 Milliarden Euro übernehmen, um den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) zu retten. Zudem verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Komplettgarantie für private Einlagen.

Auch andere Länder gaben Garantien für Einlagen bei den Banken ab oder bauten bestehende Absicherungsregelungen aus: Als erstes Irland, in den Tagen darauf folgten Griechenland, Österreich, Schweden, Dänemark, Großbritannien.

Der Finanzkonzern Fortis wurde durch das Eingreifen mehrerer Regierungen gerettet. Zunächst übernahmen die Niederlande, Belgien und Luxemburg für insgesamt 11,2 Milliarden Euro jeweils 49 Prozent an den Fortis-Aktivitäten in ihren Ländern. Wenig später übernahmen die Niederlande den niederländischen Teil von Fortis für 16,8 Milliarden Euro komplett.

Belgien, Frankreich und Luxemburg stützten den Immobilienfinanzierer Dexia mit einer Kapitalerhöhung von 6,4 Milliarden Euro.