Sicherheitskräfte haben einen am Wochenende entführten Deutschen und seine somalische Frau befreit. Die beiden waren am Sonnabend in der Hafenstadt Bosasso verschleppt worden.

Mogadischu. Der am Wochenende in Somalia entführte Deutsche ist wieder frei. "Wir haben den Deutschen und seine einheimische Frau unter Einsatz von Gewalt befreit", sagte der Gouverneur von Bosasso, Muse Gelle Jusuf, heute vor Journalisten. "Wir haben die Entführer vergangene Nacht in einem Tal umzingelt und sie an diesem Morgen angegriffen." Das Paar sei unversehrt. Nach Behördenangaben wurde einer der Entführer bei einem Schusswechsel verletzt.

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin bestätigte, dass der deutsche Staatsbürger und seine Frau, die am Sonnabend verschleppt worden waren, wieder auf freiem Fuß seien. Weitere Angaben machte er nicht.

Die beiden wurden nach somalischen Angaben in einer bergigen Region östlich von Bosasso festgehalten. Bosasso ist der wichtigste Hafen in der halbautonomen Region Puntland im Norden des Landes. Der Mann, ein Moslem, hielt sich nach Behördenangaben in der Region seit mehreren Wochen auf. Er habe Hilfsgüter gebracht und die Familie seiner Frau besucht.

In Somalia werden häufig Ausländer und Mitarbeiter von Hilfsorganisationen verschleppt, um Lösegeld zu erpressen. Banden beherrschen weite Teile des Landes. Im Süden kämpft die Übergangsregierung mit Unterstützung des Westens gegen islamistische Aufständische.