Metzger wollte für die CDU bei der Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres antreten. Doch knapp 1000 CDU-Delegierte des Wahlkreises Biberach entschieden sich in der Nacht zum Mittwoch gegen den Finanzexperten als Kandidaten.

Biberach. Der ehemalige Grünen-Politiker Oswald Metzger wird nicht für die CDU bei der Bundestagswahl im Herbst nächsten Jahres antreten. Knapp 1000 CDU-Delegierte des baden- württembergischen Wahlkreises Biberach entschieden sich in der Nacht zum Mittwoch gegen den Finanzexperten als Kandidaten. In einer Stichwahl unterlag der 53-Jährige mit 41,9 Prozent der Stimmen dem Biberacher Kreisvorsitzenden Josef Rief, der 58,1 Prozent erhielt. Drei andere Gegenkandidaten hatte Metzger in zwei vorangegangen Wahlgängen hinter sich gelassen. "Es ist kein Beinbruch, es ist ein Achtungserfolg", sagte Metzger nach der Abstimmung. Er hätte gerne gewonnen, müsse sich nun aber nicht genieren.

In seiner Rede vor den Delegierten hatte der Parteiwechsler Metzger zuvor mit seiner politischen Glaubwürdigkeit geworben. "Ich denke, man muss als Politiker sagen, was man denkt, und tun, was man sagt." Vergebens versuchte Metzger auch, seine neuen Parteigenossen mit erneuter Kritik an Hartz-IV-Empfängern für sich zu gewinnen. Manche Sozialleistungen wirkten wie Stilllegungsprämien, sagte er.

Schon vor der Abstimmung waren Metzgers Chancen auf einen Einzug in den Bundestag parteiintern als eher schlecht eingeschätzt worden. Schon seine Aufnahme in die CDU war wegen seiner nicht abgesprochenen Forderung nach der Bundestagskandidatur lange umstritten. Ende April nahm ihn der CDU-Kreisverband Biberach schließlich auf. Fünf Monate zuvor hatte der 53-Jährige die Grünen nach gut 20 Jahren Mitgliedschaft verlassen, weil er deren Kurs vor allem in der Wirtschafts- und Sozialpolitik nicht mehr mittragen wollte.

Metzger wollte den derzeitigen Biberacher CDU- Bundestagsabgeordneten Franz Romer beerben. Bei der Bundestagswahl im September 2005 hatte der heute 66-Jährige mit 52,4 Prozent das Direktmandat geholt.