Die Schwester von Braunbär “Bruno“ ertrank nachdem ihr ein Betäubungspfeil verpasst wurde.

Familie Petz vom Pech verfolgt: Die zweijährige Schwester von "Bruno" ertrank jetzt unter unglücklichen Umständen im Malfeinsee in Südtirol. Die 90 Kilo schwere Bärin habe bei Trient im Müll eines Hotels nach Essensresten gesucht, als Wildhüter ihr eine Betäubungsspritze versetzten. Ziel war es, dem Tier ein Halsband samt Sender zu verpassen, um es künftig besser überwachen zu können. Die Bärin flüchtete jedoch nach dem Einstich völlig verschreckt in Richtung des Sees.

Wahrscheinlich sei sie nach dem Einsetzen der Betäubung in den See gefallen, berichtete die Zeitung "La Repubblica" am Sonnabend. Wenig später fanden die Wildhüter das ertrunkene Tier in der Nähe des Ufers. Es sei sehr wahrscheinlich, dass die Bärin eine Schwester "Brunos" gewesen sei, hieß es.

Bär "Bruno" war 2006 nach einer wochenlangen Odyssee durch Bayern und Österreich erschossen worden, sein Bruder "JJ3" wurde im April in den Schweizer Bergen erlegt. Beide hatten sich auf ihrer Nahrungssuche immer wieder zu nah an Siedlungen der Menschen herangewagt und hatten kaum Scheu vor ihnen gezeigt. "Jurka", die Mutter der Braunbären, die im Rahmen des EU-Projekts "Life Ursus" angesiedelt worden war, war vor einem Jahr nach einer Betäubungsspritze in ein umzäuntes Gehege im Trentino gebracht worden. In Österreich wird derzeit ein Film über den Braunbären "Bruno" gedreht, der voraussichtlich im kommenden Frühjahr in der ARD zu sehen sein wird.