In seinem Heimatland soll dem 69-Jährigen der Prozess gemacht werden. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 30 Jahre Haft.

Lima. Chile hat den früheren peruanischen Präsidenten Alberto Fujimori am Wochenende an sein Heimatland ausgeliefert. Sofort nach der seiner Ankunft auf einem Luftwaffenstützpunkt in Perus Hauptstadt Lima an Bord einer Polizeimaschine wurde Fujimori abgeführt und ins Gefängnis gebracht. In seinem Heimatland soll ihm nun wegen Menschenrechtsverletzungen und der Veruntreuung öffentlicher Gelder in den 90er Jahren der Prozess gemacht werden. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm bis zu 30 Jahre Haft.

Der 69-Jährige, der Peru von 1990 bis 2000 führte, hatte seine Heimat seit sieben Jahren nicht mehr betreten. Im November 2005 war der mittlerweile mit einem internationalen Haftbefehl gesuchte Politiker von Japan nach Chile gereist, wo er festgenommen wurde. Chiles oberster Gerichtshof hatte am Freitag grünes Licht für die Auslieferung gegeben.

Nach dem Gerichtsentscheid räumte Fujimori in einem Interview mit dem peruanischen Radiosender RPP "große Fehler" während seiner Amtszeit ein. Er zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass er bei einem Prozess freigesprochen werde. Die Ankunft Fujimoris löste in der Bevölkerung gemischte Reaktionen aus. Befürworter des Ex-Präsidenten versammelten sich am Flughafen und jubelten ihm bei seiner Ankunft zu. Fujimoris Gegner zeigten sich dagegen erleichtert, dass der Politiker zur Rechenschaft gezogen werden solle. Die Regierung warnte vor einer Polarisierung der politischen Lager durch den Prozess gegen Fujimori.