Auf einem Sonderparteitag im September soll über die Kandidatur des Ministerpräsidenten für die Wahl 2008 entschieden werden.

Berlin. Die Zukunft von CSU-Chef Edmund Stoiber und eine mögliche Spitzenkandidatur des amtierenden bayerischen Ministerpräsidenten sind auch nach mehr als zehnstündigen Beratungen der Landtagsfraktion weiter offen. Fraktionschef Joachim Herrmann sagte am frühen Mittwochmorgen in Wildbad Kreuth, die Abgeordneten hätten sich auf einen Grundkonsens für die weitere Entscheidungsfindung verständigt. So solle über die Spitzenkandidatur für die Wahl 2008 ein Sonderparteitag entscheiden, der vermutlich Anfang September stattfinden werde. Dieser solle von Stoiber in Abstimmung mit den Spitzengremien von Partei und Fraktion vorbereitet werden.

Fraktion steht zu Stoiber Herrmann zeigte sich überzeugt, dass die öffentliche Debatte über die Zukunft Stoibers damit verstummen werde. Die Fraktion stehe zu Stoiber und seiner erfolgreichen Politik. Ob Stoiber erneut für das Amt des Ministerpräsidenten kandidieren werden, hänge in erster Linie von ihm und dem Verlauf der vorbereitenden Gespräche für den Parteitag ab. Die Fraktion folgte damit dem Wunsch Stoibers, der eine Entscheidung über die Spitzenkandidatur von einem Parteitag herbeiführen lassen wollte.

Der 65-jährige Stoiber hatte unter anderem mit seiner Ankündigung, über die nächste Wahl hinaus die volle Periode bis 2013 weiterregieren zu wollen, für massive Verstimmung gesorgt und die CSU in eine Krise gestürzt. Am Montag hatte er dann dem Fraktionsvorstand erklärt, er wolle zwar 2008 wieder antreten, müsse dies aber nicht.