Lotto macht nicht bloß die Tipper glücklich – die Hälfte der Einnahmen geht an den Staat. Dabei variieren die Abgaben: Auch Lotterierecht ist Ländersache.

Hamburg. Nur die Hälfte der Lotto-Einnahmen in Deutschland wird als Gewinn an die Tipper ausgeschüttet. Der milliardenschwere Rest geht an den Staat, die Annahmestellen oder bleibt in den Kassen der 16 Landes-Lottogesellschaften, die sich zum Deutschen Lotto- und Totoblock (DLTB) zusammengeschlossen haben.

Da das Lotterierecht in Deutschland in die Zuständigkeit der Länder fällt, variieren die prozentualen Abgaben von Land zu Land. Durchschnittlich 7,5 Prozent der Umsätze gehen als Provision an die Annahmestellen, etwa 2,8 Prozent werden für die Finanzierung der Verwaltung zurückbehalten. Den Ländern sichert die Lotteriesteuer 16,67 Prozent der Einnahmen aus dem Lottogeschäft.

Hinzu kommen im Schnitt etwa 23 Prozent zweckgebundene Konzessionsabgaben für die Förderung von Kultur, Sport, Umwelt und Jugend, die ebenfalls an die Finanzministerien der Länder überwiesen werden. Auf diesem Weg nahm beispielsweise Baden-Württemberg im Jahr 2005 insgesamt 435 Millionen Euro ein.

Etwa 25 Millionen Teilnehmer beteiligten sich vergangenes Jahr bundesweit an Spielen der Lotto-Gesellschaften, 62 Prozent aller Einsätze entfielen auf das seit 1955 existierende Zahlenlotto "6 aus 49". Insgesamt brachten die Tipper Einsätze in Höhe von rund fünf Milliarden Euro in die Annahmestellen. Ein Jahr zuvor waren es noch 5,4 Milliarden gewesen. Der Rekordeinsatz bei einer Ziehung lag nach Angaben der Land Brandenburg Lotto GmbH 1994 angesichts eines damals mit umgerechnet knapp 22 Millionen Euro gefüllten Jackpots bei umgerechnet 176,6 Millionen Euro.

78 Spieler konnten sich im vergangenen Jahr über Gewinne in Millionenhöhe freuen. Wie viel der einzelne jeweils ausgezahlt bekommt, hängt von der Zahl richtiger Tipps ab. Je mehr Gewinner es bei einer Ziehung gibt, desto geringer wird die Quote. Sollte ein Jackpot bei 14 Ziehungen in Serie nicht geknackt werden, folgt eine Zwangsausschüttung. Dabei geht der Gewinn auf die nächst niedrigere Gewinnklasse über, also etwa einen Tipp mit sechs Richtigen ohne die richtige Superzahl. Einen solchen Fall gab es bislang aber nicht.