Hamburg. Wer als Fußgänger, Radfahrer, Busnutzer oder Autofahrer in der Innenstadt unterwegs ist, der muss schon wissen, was gerade Phase ist. Und er sollte über einen guten Orientierungssinn oder blitzschnelle Reaktionsgeschwindigkeit verfügen. Am besten über beides. Und zwar bis zum 22. März, genauer gesagt: voraussichtlich bis zum 22. März. Bis dahin wird rund um die Stadthausbrücke nämlich wieder gebuddelt – phasenweise hier, phasenweise dort. Man weiß es nicht so genau.

Der Anlass besteht aus 31 Stieleichen, die dort gepflanzt werden sollen – als Ersatz für die Bäume, die für die Bauarbeiten gerade weggefallen sind, also gefällt wurden. Das Ganze soll in exakt drei Phasen geschehen und hat natürlich Auswirkungen auf die Verkehrsführung. Welche genau das sind? Eine Übersicht des zuständigen Landes­betriebs Straßen, Brücken und Gewässer soll weiterhelfen. Auf drei Minikarten (jede steht für eine Bauphase) sind wimmelbildartig jede Menge Pfeile zu sehen, die weitestgehend abwechselnd in unterschiedliche Richtungen zeigen. Wer eben noch korrekt eine Einbahnstraße befuhr, kann an gleicher Stelle am nächsten Tag zum Geisterfahrer werden.

Die Autorin ist Redakteurin im Lokalressort
Die Autorin ist Redakteurin im Lokalressort © Thorsten Ahlf

Mutmaßlich in direktem Zusammenhang dazu wandern Baufelder, einer ausgefeilten Choreografie gleich, von links nach rechts und zerstreuen sich, mutmaßlich als Höhepunkt, in alle Richtungen. Begleitet wird die Szenerie von furiosen Kurz-Auftritten mehrerer „Durchfahrt verboten“-Schilder. Ein Gesamtkunstwerk, bei dem auch Fußgänger nicht zu kurz kommen, die mit wandernden Bushaltestellen bedacht werden. Das alles gilt allerdings nur unter Vorbehalt, voraussichtlich wahrscheinlich. Wegen Wind und Wetter und so.

Wer über eingangs erwähnte Fähigkeiten nicht verfügt, dem wird an dieser Stelle das Studium der Karten, die per Internetsuche leicht zu finden sind, empfohlen. Wer glaubt, diese gänzlich durchdrungen zu haben, kann sich gerne bei der Autorin dieser Glosse melden, die ansonsten einfach einen Umweg über den Hafen fahren würde. Obwohl … war da nicht auch Baustelle?