Hamburg . Die Aktion des Duos in Hammerbrook erinnert an eine Krimi-Komödie. Die Männer flüchteten unerkannt. Polizei sucht Zeugen.

Meistens bevorzugen die Täter eine Sprengung: Die Explosion soll ihnen dazu verhelfen, an die Scheine in einem Geldautomaten zu gelangen. Doch mit dieser Vorgehensweise scheitern die selbsternannten Sprengmeister nicht selten. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass die Täter, die sich am frühen Donnerstagmorgen an einem Geldautomaten in Hammerbrook zu schaffen gemacht haben, einen anderen Weg gewählt haben – der ebenfalls nicht zum Erfolg führte.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei fuhr um kurz vor 3 Uhr ein dunkler VW rückwärts vor den Eingang einer Bankfiliale am Nagelsweg. Was dann folgte, erinnert an eine Krimikomödie: Ein maskierter Beifahrer stieg aus und befestigte ein Seil zwischen einem Geldautomaten im Vorraum der HypoVereinsbank und dem Wagen. Sein Komplize am Lenkrad fuhr daraufhin an und versuchte „mutmaßlich so den Geldautomaten aus seiner Verankerung zu reißen“, sagte Polizeisprecherin Laura John.

Polizei sucht Zeugen

Doch die Aktion der beiden Unbekannten scheiterte und sie fuhren davon. „Zeugen beobachteten, wie sich das unbeleuchtete Fahrzeug in Richtung Nordkanalstraße entfernte“, sagte Polizeisprecherin John. Eine Sofortfahndung mit 20 Streifenwagen blieb erfolglos.

Die Polizei bittet nun um Hinweise aus der Bevölkerung. Der Täter, der das Seil am Geldautomaten befestigte, wird folgendermaßen beschreiben:

vermutlich männlich


  • maskiert

  • dunkle Jacke mit hellen Applikationen an den Ärmeln

  • dunkle Hose mit hellen Applikationen an der Außenseite der Hosenbeine

  • dunkle Schuhe

  • Zu dem Komplizen im VW gibt es bisher keine Angaben. Wie hoch der Sachschaden ist, den das Duo angerichtet hat, auch dazu können noch keine Angaben gemacht werden. Bargeld wurde nicht entwendet.

    Viele versuchte Geldautomat-Sprengungen

    Zeugen, die Hinweise zu den Tätern geben können oder im Zusammenhang mit der Tat verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich beim Hinweistelefon der Polizei unter der Rufnummer 040/4286-56789 oder bei jeder Polizeidienststelle zu melden.

    Ende vergangenen Jahres hatten Unbekannte versucht, einen Geldautomaten der Volksbank-Filiale in Hammerbrook mit Gasflaschen zu sprengen. Jedoch ebenfalls ohne Erfolg. Ende August 2018 hatten Unbekannte einen Geldautomaten in Langenhorn gesprengt, ohne an das Geld zu kommen. In den sieben Monaten davor gab es nach Angaben der Polizei neun Verbrechen dieser Art in Hamburg. Die Tatorte lagen unter anderem in Eidelstedt, Eppendorf, Harvestehude und in der Hafencity.

    Gesprengter Geldautomat in der HafenCity im Januar 2018:

    Gesprengter Geldautomat in der HafenCity

    Ein Mitarbeiter der Spurensicherung untersucht  den gesprengten Geldautomaten in der HafenCity
    Ein Mitarbeiter der Spurensicherung untersucht den gesprengten Geldautomaten in der HafenCity © Michael Arning
    Die Schäden an dem Gerät  werden durch Fotos  dokumentiert
    Die Schäden an dem Gerät werden durch Fotos dokumentiert © Michael Arning
    Kleinste Spuren werden sorgfältig begutachtet und gesammelt
    Kleinste Spuren werden sorgfältig begutachtet und gesammelt
    Und auch diese  werden  mit Fotos genau festgehalten
    Und auch diese werden mit Fotos genau festgehalten © Michael Arning
    Banknoten sind rum den Geldautomaten verteilt
    Banknoten sind rum den Geldautomaten verteilt © Michael Arning
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