Schafe gelten nicht unbedingt als unternehmungslustige Tiere. Tagein, tagaus stehen sie auf der Weide, fressen Gras, starren in die Landschaft, fressen wieder Gras und starren erneut in die Landschaft. Ab und zu blöken sie, aber sonst?

Insofern ist es schon verwunderlich, dass die Polizei in Schleswig-Holstein nun eine groß angelegte Suche nach einem Suffolk-Schafbock gestartet hat. Gesehen wurde das Tier – 150 Kilo schwer, tiefschwarze Nase, helle Wolle, kräftige Brust – zuletzt auf einer Weide in Tetenhusen nahe Rendsburg.

Das Foto zeigt den gestohlenen Zuchtbock
Das Foto zeigt den gestohlenen Zuchtbock © Polizeidirektion Flensburg

Der Besitzer des Schafes ist sich sicher, dass Viehdiebe den Bock von der Weide gelockt haben. Angeblich soll es sich um ein besonders „menschenbezogenes und leinenführiges Tier“ (O-Ton Polizei) handeln. Seine Vertrauensseeligkeit soll ihm zum Verhängnis geworden sein. Der Besitzer bangt nun um die Zukunft seiner Schafszucht. Rund 500 Euro ist das Tier nach Polizeiangaben immerhin wert.

Wir hingegen vermuten, dass der Bock schlicht keinen Bock mehr auf Weide hatte. Es ist ja immerhin denkbar, dass sich das Tier beim Grasen und Blöken die Frage nach dem Sinn des Lebens gestellt hat. Immer nur rumstehen, ab und an für Nachwuchs sorgen, in Ordnung. Aber gibt es da nicht noch mehr?

Daher sollten Hamburger in der Stadt die Augen offenhalten. Möglicherweise kommt ihnen der gesuchte Bock bei einem Bummel auf der Reeperbahn entgegen. Oder er stattet Hagenbeck einen Besuch ab, um zu sehen, wie anderen Tiere so leben. Vielleicht geht er ins Museum oder in die Elbphilharmonie. Die Möglichkeiten sind schier endlos.

Wer den Schafbock bei welcher Aktivität auch immer gesehen hat, kann sich an die Polizei in Kropp im Kreis Schleswig-Flensburg wenden. Die Rufnummer lautet 04624/450 66 80.