Das Ansehen von Wattestäbchen ist ja inzwischen etwa so schlecht wie jenes von Strohhalmen aus Plastik und Eimersaufen auf Mallorca. Und es gibt auch viele Zeitgenossen, die diese Erfindungen völlig überflüssig finden.

So warnen HNO-Ärzte gebetsmühlenartig vor dem Gebrauch der Stäbchen, weil diese das Ohrenschmalz bloß tief in den Gehörgang stopften. Ich bin da anderer Ansicht. Kajalreste an den Augen lassen sich mit Wattestäbchen hervorragend beseitigen, Zahnpastareste in Fliesenfugen ebenfalls, und auch feuchte Ohren nach dem Duschen kann man damit wunderbar trockenlegen.

Elisabeth Jessen
Elisabeth Jessen © HA / A.Laible

Aber warum nicht mal die umweltfreundliche Variante kaufen – Wattestäbchen aus 100 Prozent Baumwolle mit Papierschaft. Ja, es gibt sie inzwischen im Drogeriemarkt. Die 100er-Packung in einer grünen Pappschachtel kostet 1,39 Euro, während die Wattestäbchen mit Kunststoffschaft in der Kunststofftüte vom selben Anbieter schon für 99 Cent zu haben sind. Aber mal ehrlich: Man muss sich Umweltfreundlichkeit auch mal was kosten lassen! 40 Cent in diesem Fall. Nur eines mag man nicht akzeptieren: Die Inkonsequenz des Herstellers, der die Pappschachtel mit einem dicken Kunststoffdeckel verschließt. Da fühlt man sich als Verbraucher einfach nur veräppelt. Der Umwelt dürfte es nämlich ziemlich egal sein, woher das Plastik stammt, mit dem sie zugemüllt wird.