Keine Frage, am hinter uns liegenden Rekord-Mai gibt es nichts, aber auch gar nichts zu mäkeln. Und auch im Juni geht es munter weiter mit den warmen Tagen. Für Hobbygärtner sowohl Fluch als auch Segen. Die Rosen wachsen so üppig wie noch nie. Kein Regen, der bösen Sternrußtau über die Blätter legt; dafür: Sonne.

Alles wächst wie sonst nur Unkraut. Die Gurkenstauden kringeln sich vom Hochbeet, sodass man fürchten muss, bei reicher Ernte bald keine Gurke mehr zu mögen. Was da allüberall an Biomasse heranwächst! Wahnsinn. An die zu harkenden Laubmengen in wenigen Monaten denkt jetzt ja noch keiner.

HA Mitarbeiter ; Elisabeth Jessen ;
HA Mitarbeiter ; Elisabeth Jessen ; © HA / A.Laible

Was im Herbst die Laubbläser, sind nun allerdings die Rasenmäher: die eher unschöne Hintergrundmusik. Jedenfalls schaffen es die Nachbarn, einen tadellos heißen Juni-Nachmittag in Grund und Boden zu dröhnen, sobald man es sich auf der Liege gemütlich gemacht hat. Denn irgendwo startet immer genau dann verlässlich ein Rasenmäher, der nicht nur die Geräuschkulisse eines startenden Flugzeugs entwickelt, sondern auch durchdringende Benzinwirbelschleppen durch die Atemluft zieht. Wann kommt sie also, die Elektrorasenmäherpflicht für Nachbarn?

Wobei selbst ein Durchfahrtsverbot für Benzinrasenmäher neulich nichts gebracht hätte, als nebenan eine Staubwolke aufstieg und sich langsam über alle Gartenmöbel legte. Ich musste schon sehr laut schreien, um mich bei dem Mann mit Latzhose und Ohrschützern verständlich zu machen. Der Profigartenpfleger trieb nämlich welke Blätter auf staubtrockener Erde, früher mal Rasen, mit einem Laubbläser zusammen. Im Frühling! Als ich mich beschwerte, sagte er: „Ist alles Natur.“ Ich entgegnete: Die könne er gern auf seiner Seite behalten. Anscheinend muss man selbst im Juni mit allem rechnen. Auch mit Laubbläsern, die zu faul zum Harken sind.