Stehen vier Mitarbeiter der Parkraumüberwachung in der U-Bahn und unterhalten sich. Was wie ein Witz beginnt, wird auch einer. Jedenfalls erzählen sie sich welche: Insiderwitze.

Die U 2 um 19.40 Uhr, die Knöllchenschreiber sind auf der Fahrt zum nächsten Einsatzort. Die vier klönen so laut, dass nicht zuhören gar nicht möglich ist. Der unfreiwillige Lauscher in der Bahn erfährt, dass Parkplatzsheriffs ihre Falschparker so gut kennen, dass sie deren Kennzeichen längst auswendig können. Und dann beginnen alle nacheinander Kennzeichen aufzusagen. Dabei lachen sie immer wieder. Man meint, ein wenig Häme herauszuhören.

Geneviève Wood
Geneviève Wood © HA | Roland Magunia

„Eigentlich könnten wir die schon gleich morgens eingeben und dann nur noch auf ,Enter‘ drücken und die Zettel verteilen“, schlägt der eine vor und schlägt sich in Gedanken sicherlich gerade auf die Schenkel. Man will sich ja unnötige Arbeit sparen. Die vier steigern sich noch: Sogar die Autokennzeichen ihrer Lehrer – der eine kam aus Stade – können sie noch auswendig. Über zwei U-Bahn-Stationen hinweg sind sie damit beschäftigt. Respekt! Oder ist das schon verhaltensauffällig?

Andererseits: Diese vier, so scheint es, haben ihr Hobby zum Beruf gemacht. Wahrscheinlich waren sie bereits als Kinder leidenschaftliche Autokennzeichen-Rater auf langen Autobahnfahrten und haben gar kein Ende mehr gefunden. Und vielleicht ist das ja auch ein wichtiges Kriterium für den Aufnahmetest. Auf der Homepage der Innenbehörde steht: „Die fundierte Einarbeitung erfolgt durch eine dreiwöchige Schulung an der Polizeiakademie.“ Die haben sich bestimmt schon an Tag zwei gelangweilt.