Kennen Sie das? Sie stehen bei einer großen amerikanischen Café-Kette an der Kasse, und vor dem Heißgetränk gibt es erst einmal sehr viele Fragen: Halb-fette, praktisch fettfreie oder lieber Sojamilch? Einen Grande-Caramel-Macchiato, einen Cocos-Cappuccino oder doch lieber einen Tall Caffè Mocha? „To go“ oder zum „hier trinken“? Wenn das geklärt ist, kommt die Frage, der ich am meisten gegenansehe. „Dein Name?“, fragt der freundliche Mensch hinter dem Tresen. Übrigens auch dann, wenn der Laden praktisch leer ist und Verwechslungen ausgeschlossen sind. Vermutlich möchte der weltumspannende Kaffeekonzern seinen Kunden möglichst persönlich begegnen. „Cappuccino für Insa“ klingt ja auch nett.

Schön wär’s. Wenn es sehr, sehr gut läuft, hat der Mensch an der Kasse „Inga“ verstanden. Aber das kommt selten vor. Manchmal bin ich Linda, häufiger Ina, Ines oder Isa, ich war aber auch schon Vera, Lisa oder sogar Brigitte. Wie man darauf kommt, weiß ich auch nicht. Je voller der Laden, desto höher der Lärmpegel – dann wird es richtig schwierig. Praktisch ausgeschlossen ist es, meinen Namen im Ausland korrekt durchzugeben, wo die Kette ebenfalls viele Coffeeshops betreibt. „Enza“ ist dort bisher der beste Treffer gewesen, gefolgt von „Louisa“ und „Rena“.

Ich habe jetzt eine Lösung gefunden. Für diese Kaffeekette bin ich einfach Linda. Das klappt. Fast immer.