Dirk ist ein beinharter Malocher. Spätestens um drei Uhr früh pflegt er aufzustehen, um sein Tagwerk zu starten. Wenn andere allmählich in die Puschen kommen, erlebt er den Zenit seiner täglichen Schaffenskraft. Nachmittags, so erzählte er jüngst beim kurzen Klönschnack, hat er dafür mehr Zeit, sich um die beiden Kinder zu kümmern. Chapeau!

Trotz dieses Arbeitspensums zu unwirtlicher Stunde beneide ich Dirk. Ob man mal ein paar Tage tauschen könnte? Denn der Mann mit dem fröhlichen Naturell und dem gewinnenden Wesen arbeitet in einem Paradies: Gemeinsam mit seiner ähnlich aufgeschlossenen Ehefrau ist er Boss des Blumenstandes im Mercado in Ottensen. Ein Passant meinte kürzlich, dass nur dieses Geschäft und der Lottoladen einige Meter weiter bereits beim Start des Einkaufszentrums im Oktober 1995 dabei waren. Das zeugt von Durchhaltevermögen.

„Mensch, der ist aber herzlich und gut drauf“, befand sonnabends auch meine Tochter, als Dirk uns auf der Rolltreppe erspähte und lautstark grüßte. Ob er ahnt, dass wir ganz gerne mal wechseln würden? Und eine Zeit lang eintauchen möchten in diese wunderbar bunt blühende Oase im Erdgeschoss. Was für ein enormer Schönheitssinn gehört dazu, auf kleinstem Raum eine solche traumhafte Vielfalt optisch ansprechend zu präsentieren. Irgendwie ist bei Dirk immer Sommer. Welches famose Gefühl besonders jetzt, zu Winterbeginn.

Ob er noch ein Auge hat für die Pracht in seinem Laden? Und weiß er, dass andere ihn für ein Glückskind halten? Hiermit steht der Entschluss, Dirk bald mal danach zu fragen.